http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0505
Johann Gottfried Tulla und die Korrektion des Oberrheins
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Und als Quintessenz seiner Denkschrift hält Tulla fest: „Kein Strom
oder Fluß, also auch nicht der Rhein, hat mehr als ein Flußbett nötig, oder,
welches einerlei ist, kein Strom oder Fluß hat in der Regel mehrere Arme
nötig."
Die Tullasche Denkschrift stammt aus dem Jahr 1812. Da hatte sich im
Vergleich zu Tullas ersten Flussbauarbeiten die Landschaft am Oberrhein
gewaltig verändert, nicht die natürliche Landschaft freilich, die war noch
immer das Dschungelparadies der Rheinschnaken, sondern die politische
Landschaft, die den Flussbau-Maßnahmen mindestens ebenso feindlich
gegenüberstand wie die Natur selbst. Das linksrheinische Ufer zwischen
Basel und der hessischen Grenze teilten sich im 18. Jahrhundert (von den
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