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Wolfgang Gunz
naturwissenschaftlicher Zug mit Französisch als 1. Fremdsprache und Englisch
als 2. Fremdsprache hinzugefügt und 1974/75 durch die Wahlmöglichkeit
in umgekehrter Reihenfolge ergänzt. So war bis zum Schuljahr
2003/04 das Scheffelgymnasium in Lahr ein Sonderfall in ganz Baden-
Württemberg. Man konnte dort zwischen drei Eingangsfremdsprachen
wählen: Latein, Englisch, Französisch.
Dieses erheblich erweiterte Bildungsangebot zusammen mit den insgesamt
gestiegenen Schülerzahlen in Lahr und seiner Umgebung sowie die
fortlaufende Erhöhung der Übergangsquote auf den Schultyp Gymnasium
führten innerhalb kurzer Zeit zu einem solchen Schülerzuwachs, dass nicht
einmal die Mitbenutzung der Eichrodt-Schule die Raum- und Ausstattungsprobleme
im „Alten Scheffel" lösen konnte. Daher ließ die Stadt Lahr
für das Scheffel den großzügigen Neubau in der Otto-Hahn-Straße errichten
, in dem seit dem Schuljahr 1977/78 unterrichtet wird und jetzt auch das
200-jährige Jubiläum dieser Schule gefeiert wurde.
Die neuerliche Umstellung in Baden-Württemberg auf das 8-jährige
Gymnasium und der Verpflichtung, innerhalb der „Rheinschiene" das neuerdings
eingeführte Grundschulfranzösisch am Gymnasium fortzuführen,
brachte nochmals eine Veränderung: Jetzt muss man sich am Scheffelgymnasium
in Klasse 5 entweder für den gleichzeitigen Beginn mit Latein und
Englisch oder für die Fortführung von Französisch und Neubeginn mit
Englisch entscheiden.
Damit man sich eine konkrete Vorstellung von der Größe der Schule
machen kann, seien nachfolgend noch die Zahlen der Schüler und der
Lehrkräfte in einigen markanten Jahren genannt:
1804
Schüler:
24
Lehrkräfte:
4
1884
Schüler:
234
Lehrkräfte:
11
1911
Schüler:
295
Lehrkräfte:
10
1934
Schüler:
164
Lehrkräfte:
14
1954
Schüler:
201
Lehrkräfte:
18
1974
Schüler:
409
Lehrkräfte:
29
1984
Schüler:
1145
Lehrkräfte:
79
2004
Schüler:
871
Lehrkräfte:
69
Nach diesen letzten in ihrem raschen Wechsel vielleicht verwirrenden
Ausführungen über die innere Entwicklung der Schule von der rein altsprachlichen
Bildungsanstalt bis zur heutigen, alle Bildungsbedürfnisse
einer pluralistischen Gesellschaft abdeckenden Institution, sollen nun auch
einige herausragende Schüler und Lehrkräfte erwähnt werden, die in ihrer
Lebensgeschichte etwas mit dieser Schule zu tun hatten. Zuerst zu den
Schülern!
Da wäre als erster Philipp Jakob Siebenpfeifer zu nennen, der im Jahre
1832 als Hauptredner beim Hambacher Fest - einer markanten Etappe des
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