http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0572
572
Lucas Heizmann
Der geöffnete Berg, der Barbara Zuflucht bot, stellt die Verbindung zu
den Bergleuten her, die durch ihren Gruß „Glück auf das Öffnen des
Berges und die Freigabe der Erze erbitten.
Am Barbaratag, dem 4. Dezember, begingen die Bergleute zu Ehren der
Barbara im Gasthaus Rebstock in Ohlsbach ein Fest.
Es wurde immer bis spät in die Nacht gefeiert.
Ende des Spatwerkes Ohlsbach
Im April 1944 war das gesamte Maschinenhaus mit Dieselmaschinen,
Generator, Kompressoren und Pumpen niedergebrannt.
Ein Sachverständiger sagte, dass ein elektrischer Kurzschluss nicht in
Frage käme und somit eine Brandstiftung am wahrscheinlichsten sein
dürfte.
Das Werk wurde noch bis Ende des Krieges notdürftig weiterbetrieben
und dann wegen mangelnder Rentabilität geschlossen.
Als der Krieg vorbei war, war die Anlage herrenlos.
Was zu gebrauchen war, eigneten sich u. a. die Franzosen an.
Anschließend wurde der Bunker gesprengt. Die Explosion beschädigte
allerdings nur die Tür.
Der Eingang zur Grube wurde später zugeschüttet, da immer wieder
Kinder im lebensgefährlichen Stollen spielten. Heute fließt nur noch ein
Bächlein aus dem Hauptstollen, welches den Teich vor dem heutigen Haus
Marx speist, in dem sich die Verwaltung des Spatwerks befand. Gegenüber
lag der Haupteingang der Stollen.
Der Teich war früher das Kohlenlager für die Dampfmaschinen.
Noch heute sieht man Reste der Waschanlage und anderer Bauten entlang
der Straße zum Brandeck-Lindle.
Um 1950 waren die Abräumarbeiten am Spatwerk voll im Gange.
Die Wagen und Schienen wurden nach Offenburg zum Güterbahnhof
gebracht, um dort verschrottet zu werden.
Heute können noch einige Mauerreste sowie Stollen- und Schachteingänge
, welche mit Gittern gegen Zutritt versehen sind, entdeckt werden.
Auch so genannte Pingen, d.h. trichterförmige Einbrüche im Boden
über einem Stollen, die nur bei genauem Hinsehen erkennbar sind, erinnern
an die Bergbauzeit in Hinterohlsbach.
Trotzdem wurde die Geschichte des Bergbaus in Ohlsbach nicht vergessen
, wie eine Ausstellung anlässlich der 750-Jahr-Feier im Jahr 1984
zeigte.
Lucas Heizmann, Sonnenhalde 2, 77797 Ohlsbach
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0572