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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 18
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Uwe Schellinger/Gerhard Mayer

Besucherandrang vordem Wohnhaus - Offenburger Tageblatt vom 26.1.1974,
Foto: Hugelmann

eher so groß, dass man Nummernzettel austeilte und Webers Bruder als
„Sprechstundenhilfe" aushalf.

Josef Weber wandte bei seinen Heilbehandlungen ausschließlich die Methode
des Handauflegens an: „Ich suche die Stelle, wo der Schmerz sitzt.
Wenn ich sie gefunden habe, ist es, als reagiert die Hand wie ein Magnet
auf ein Stück Eisen. Ich fühle eine ungeheure Anziehungskraft. Dann zucke
ich blitzartig zurück. Gleichzeitig nehme ich damit den Schmerz aus dem
Körper", wurde er in der Presse zitiert.36 Zu Webers Habitus gehörte mit
hinzu, dass er sich von Anfang an der Presse gegenüber als reuiger Sünder
präsentierte: er habe in seinem bisherigen Leben vieles falsch gemacht und
sich auch rechtliche Verfehlungen zuzuschreiben. Nun wolle er dies durch
die ihm überraschend geschenkte Kraft wieder gut machen. Obwohl er
weiterhin beteuerte, deshalb für seine Heilbehandlungen kein Geld anzunehmen
, war seine „Wunderheiler"-Praxis ein mehr als einträgliches Geschäft
. Viele der behandelten Personen steckten Weber als Dank Geld zu.
Dadurch konnte es sich der zuvor schuldenbelastete Weber leisten, sein eigentlich
von der Zwangsversteigerung bedrohtes neues Haus fertig zu stellen
: „Stand es vorher drei Jahre lang unverputzt da - die ersten Patienten
mussten im Winter aufpassen, daß sie sich auf der Rohbetontreppe ohne
Geländer nicht den Hals brachen -, so strahlt das Gebäude jetzt - dank der
weißen Platten, die es verkleiden. Wo vorher nichts war, steht jetzt eine
kleine Gartenmauer, ein schmiedeeisernes Tor. Hinter dem Haus ein einla-


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