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Josef Werner
Oberamt Offenburg. Am Vermögen dieser Separatkasse (Stabskasse) hatten
14 Bürger aus den Zinken Illental und Kohlstatt Anteil. Das Vermögen
des Stabs Obernesselried mit Illenthal bestand im Wesentlichen aus zwei
Morgen Wiesen, welche die Allmendmatt genannt wurde. Alle Ausgaben
der Stabskasse mussten deshalb aus dem Erlös der Bewirtschaftung, wie
Heu- und Öhmd-Gras oder Obsterträgnis (Zwetschgen und Nüsse), aber
auch aus Lehmabbau und Steinbruch finanziert werden.
Nach einer höheren Verfügung „von dem hochbreislichen Ministerium
des Innern vom 2ten May 1845 wegen Unterstützung der armen Leute",
aufgrund derer jede Neben-Gemeinde oder der Heimburgerstab seine Hei-
mats-Berechtigten Armen zu unterstützen hatte, war auch der Stab Obernesselried
-Illental verpflichtet. Der Gemeinderat von Durbach beschloss
aufgrund dieser Verfügung am 18.8.1845, dass alle Durbacher Stäbe die
Armenunterstützung ab Anfang 1845 selbst zu tragen hatten.
Unter der Rubrik „Armenpolizei" finden wir dann die Ausgaben, welche
die Stabskasse für den Sozialbereich tätigen musste.
Dem Andreas Hodapp für die Verpflegung des unehelichen Kindes der ledigen
M. Anna K. Namens Balthasar für die Jahre 1845-^7 20 Gulden
Der Magdalena Kempf für die Verpflegung der armen kranken Magdalena
Männle für 30 Wochen 30 Gulden
Dem Badwirt Peter Jilg für die Badkur der Magdalena Männle 8 Gulden
Dem Schreiner Distelzweig für den Todtensarg für diese Magdalena Männle 2 G 30 x
Dem Dominik Winter für das Grab zu machen 6 x
Dem Hauptlehrer Wilhelm für Leichenkosten für diese 42 x
Dem Einhorn-Apotheker Rehmann in Offenburg für Medikamente der M. Männle 18 x
Dem Wundarzt Erhard in Durbach für die Leichenschau an M. Männle 42 x
Dem Benedikt Panter von Erlach für Unterstützung des Heinrich W.
für 6 Monate 5 Gulden
Dem Josef Koger für die Verpflegung der blödsinnigen M.A. K.
1845-1847 60 Gulden
Dem Schreiner Distelzweig für einen Todtensarg für das Kind
der Barbara Koger 1 Gulden
Dem Gemeinde-Rechner Geiler in Durbach für die im Jahre 1845
bezahlte Armenunterstützung 11 G 54 x
Die Einnahmen der Stabskasse reichten kaum aus, um allein diese Sozial-
hilfelasten zu tragen. Zur Finanzierung der Kosten wurde auch nach dem
Tode der Maria Männle deren Nachlass in Form von Kleidung und kleinerem
Fahrnis versteigert. Ortsdiener Obrecht erhielt für diese Versteigerung
eine Vergütung von 27 Kreuzer und Gemeinderat Braun 24 Kreuzer. Dane-
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