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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 123
(PDF, 120 MB)
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Über das Gesundheitswesen in der Landgemeinde Willställ

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Die letzten in der Umgebung tätigen Tierkastrierer für Pferde, Rinder,
hauptsächlich aber für Schweine waren Georg David Hilzinger (genannt
Nonnemacher; 1887-1975) aus der Sessichstraße 12 und Karl Hilzinger
(genannt Hagel; 1905-1979) aus der Schulstraße 14.

Beide erlernten diesen Beruf im Elsass. In Deutschland wäre die Ausbildung
wesentlich teurer gewesen.

Apotheke

Die Geschichte der Korker Apotheke begann in Willstätt. Apotheker
Gaupp aus Kehl eröffnete 1798 eine Apotheke, nachdem sein Geschäft
durch Kriegseinwirkung in Kehl zerstört wurde. In einem Visitationsbericht
der Sanitätskommission von 1803 heißt es:

„Befindet sich die Apotheke in einem nicht hellen vormals gewesenen
Schlachthaus mit steinernen Platten gebodet, so für den größten Teil der
Arzneimittel selbst in Behältern zu feucht ist. Hat man die Behälter,
Schachteln, Häfen usw. nicht mit den gehörigen Siegeln versehen, den
größten Teil trockener Mittel aber nur in Papier aufbewahrt gefunden. Hat
man kein Laboratorium, gar keine Tiegel, keine Retorten und sonstige Verfertigung
komponierter Arzneimittel gehörige chemische Geräte gefunden.
Die Mörser waren reinlich, jedoch in geringer Menge. Die Gifte sind der
Verordnung gemäß unter Schloss abgesondert, usw."

1804 bat er die Sanitätskommission Karlsruhe, die Apotheke nach Kork
verlegen zu dürfen, was ihm 1805 genehmigt wurde. Kork war damals
Amtssitz und Zentralort für die umliegenden Gemeinden.

Kaufmann Marquardt aus Willstätt wurde mit Verordnung vom 25.
März 1872 eröffnet, dass er keine Heilmittel mehr verkaufen dürfe. Die
hiesigen Bürger mussten fortan die Arzneimittel in Kork holen. Ab 1963
wurde die Bevölkerung über eine Rezeptsammelstelle von Kork aus bedient
.

Im Jahre 1975 wurde die heute bestehende Lichtenberg Apotheke eingerichtet
. Der Korker Apotheker Dr. Brandau kaufte das stattliche Anwesen
des ehemaligen Fruchthändlers Wandres in der Hauptstraße 35 und ließ es
abreißen. Die neu erbaute Apotheke wurde von Karen Langguth eröffnet.
Nach 5 Jahren endete der Gesellschaftsvertrag zwischen Brandau und
Langguth. Das Ehepaar Langguth verlegte die Apotheke in das ehemalige
Edeka-Geschäft Steinmetz in der Hauptstr. 26. Am l. Februar 2005 hat
Apotheker Ralf Piekarski das Geschäft übernommen. In der Hauptstraße
35 befindet sich seither der Drogeriemarkt Schlecker.


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