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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 148
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Frank Flechtmann

7 Laut Vorwort war es in Dachau: „Dass dieser Mediziner an lebendigen Versuchspersonen
im Konzentrationslager Dachau Versuche ausgeführt hatte und sie dann auch noch
auf Filmen dokumentierte, erschien mir als eine schier undenkbare Tatsache." Dann
stellt ihn der Autor sogar neben den „größten medizinischen Massenmörder aller Zeiten
, Doktor Josef Mengele", und attestiert beiden als „herausragendes Merkmal aber
die Bösartigkeit" (8).

8 Einer der wenigen Fälle: Dr. Alois Gaberle, ab August 1943 Lagerarzt in Sachsenhausen
, führte Kastrationen durch und war in Versuche mit Giftmunition verwickelt. Er
praktizierte nach 1945 in Hamburg, als die Gesundheitsbehörde 1959 von den Ermittlungen
erfuhr und ein Verbot der Berufsausübung verhängte. Seine sofortige Beschwerde
wurde zurückgewiesen. Er trieb den Streit bis vor das Bundesverwaltungsgericht
, das ihm 1969 die Unwürdigkeit zur Berufsausübung noch einmal bestätigte (Der
Tagesspiegel vom 3.4.1969, BVerwG I B 26/68). - Zahllose Gegenbeispiele in den Büchern
von Ernst Klee seit 1985.

9 Prof. Dr. Wilhelm Heim war um 1980 Präsident der Ärztekammer Berlin. Als damals
zum ,Gesundheitstag' vertriebene jüdische Kollegen eingeladen werden sollten, lehnte
die Ärztekammer kategorisch ab. Dr. med. Hans Joachim Sewering, in die Ermordung
von 900 Kindern verstrickt, war von 1973 bis 1978 Präsident der Bundesärztekammer
und bis 1991 Präsident der Bayerischen Landesärztekammer.

10 Im Strafverfahren gegen Peter Jürgen Boock ging es 1986 um Prof. Dr. Georg Rauch,
der an der Kinder-Euthanasie beteiligt war. Vgl. Heinrich Hannover, Die Republik vor
Gericht 1975-1995, Erinnerungen eines unbequemen Rechtsanwalts, Berlin 2001,
181-196, 205.

11 Vgl. Winfried Seibert, Das Mädchen, das nicht Esther heißen durfte, Eine exemplarische
Geschichte, Leipzig 1997 (mit Zitaten aus einer Entscheidung des Berliner Kammergerichts
vom 28.10.1938 zum Vornamen Esther, u. a. „... eine solche verbrecherische
Dirne jüdischer Rasse kann den deutschen Frauen unserer Zeit nichts bedeuten

...").

12 Nach Johannes Tuchel, Die Inspektion der Konzentrationslager 1938-1945, Das System
des Terrors, Berlin 1994, 218.

13 Ab Oktober 1942 Kommandant des Lagers Majdanek, ab Oktober 1943 Schutzhaftlagerführer
in Auschwitz. Noch 1943 Verhaftung wegen Unterschlagungen usw. in Buchenwald
, vor Kriegsende auf Befehl Himmlers erschossen (Ernst Klee, Das Personenlexikon
zum Dritten Reich, aktualisierte Ausgabe, Frankfurt, November 2005).

14 Hermann Campe, Rapportführer.

15 Heinrich Forster, SS-Hauptsturmführer, 1944 Kommandant der KZ Kaufering und
Hersbruck, Tod 1955 in Hanau (Klee, Lex.).

16 Harry Naujoks, Mein Leben im KZ Sachsenhausen 1936-1942, Erinnerungen des ehemaligen
Lagerältesten, Berlin 1989, 209.

17 Angaben aus der SS-Offiziersakte im ehemaligen Berlin Document Center, jetzt
Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde (BDC/BAL).

18 Nach einer zeitgenössischen Darstellung waren die SS-Ärzte nicht nur in den Lazaretten
für die Krankenbehandlung tätig, sondern sogar auf dem Schlachtfeld. In einer
Werbeschrift für Schulabgänger und ihre Eltern („Dich ruft die SS", 1943) heißt es im
Abschnitt „Unser Panzerdoktor": „Es ist der Ehrgeiz eines jeden Truppenarztes, seinen
verwundeten Männern so schnell wie möglich die erste Hilfe zu leisten". Dazu rollte
der Arzt mit einem gerade nicht benötigten Panzer in den „Stahlhagel" und pirschte
sich an die Verwundeten heran, schirmte sie beim Einladen mit dem Panzer vor dem
„feindlichen Feuer" ab und gab ihnen im Innern des Panzers „die ersten, oft lebensret-


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