Freiburger historische Bestände - digital

Dr. Leo Wolff aus Appenweier, „der praktische, bewegliche Landarzt"

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Bericht aus dem „Offenburger Tageblatt" vom 21.1.1937

schrieben. Es gelang ihm ohne Mühe, sich auch gesellschaftlich in die
Dorfgemeinschaft zu integrieren. Es gibt zwei Fotografien, die dies beweisen
mögen: Auf der einen stellen sich im Park Dr. Wolffs an Pfingsten
1925 die Mitglieder des Schwarzwaldvereines dem Fotografen zu einem
Jubiläumsbild, unter ihnen ein Sohn und die Tochter des Arztes, Curt und
Irma. Die andere, knapp 10 Jahre später aufgenommen, zeigt, was Rang
und Namen hat im Ort bei der Einweihung des neuen Postgebäudes und
zwischen den Feiernden selbstverständlich den Doktor.

Und sogar ein Zeitungsartikel schon aus dem Jahre 1937 über ein sehr
trauriges Ereignis lässt auf ein noch ungetrübtes Zusammenleben der Familie
Wolff mit der Bevölkerung schließen: Am 20. Januar starb die Ehefrau
Leo Wolffs bei einem Unglück auf dem Windschläger Bahnübergang,
nachdem ihr Auto die geschlossene Schranke durchbrochen hatte und auf
den Schienen von einem Zug erfasst worden war. Das „Offenburger Tageblatt
" berichtete darüber, aber obwohl sich die „Nürnberger Gesetze"
schon in der alltäglichen Realität auszuwirken begannen, finden wir keinen
hämischen Hinweis auf die Religionszugehörigkeit der Toten oder des Fahrers
, die natürlich viele Leser kannten. Ehrliches Entsetzen beherrscht die