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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 206
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Andreas Klotz

lieferte das Hospital unter der Leitung des Speisewirtes Carl Schmitt während
dieser Zeit Brot und Wein. Seine Witwe kündigte den mit dem Hospital
geschlossenen Vertrag, was sein Ende bedeutete.8

Die Schwesternschaft der Korker Anstalten

Die Korker Anstalten wurden 1892 als Heil- und Pflegeanstalten für epileptische
Kinder gegründet. In diesem Jahr waren zwei Diakone und zwei
Pflegerinnen aus der Schweiz namens Fanny Steiger und Anna Wildfür für
die Pflege der Kinder zuständig. Bald unterstützten sie einheimische Pflegekräfte
wie zum Beispiel Karoline Lutz aus Meisenheim. Die Schwestern
waren eine wichtige Stütze für den Anstaltsarzt. Er führte sie in das damals
noch unerforschte Gebiet der Anfallkrankheiten ein und gab entsprechende
medizinische Ratschläge.

Die Betreuung und die Pflege der Patienten nahm die Schwestern derart
in Anspruch, dass ihnen kaum Möglichkeiten zur Gestaltung des eigenen
Lebens blieben. Der 16. November 1905 war für die Korker Schwesternschaft
ein positives Datum, denn an diesem Tage genehmigte der Landes-
ausschuss die Satzung der Anstalten. Die Lage der Kranken erschwerte
sich durch den Ersten wie auch später durch den Zweiten Weltkrieg, da die
Anstalten während dieser Zeit als Lazarette dienten. Dies hatte zur Folge,
dass sowohl die Insassen als auch das Pflegepersonal evakuiert wurden.
Trotz dieser Schwierigkeiten, den problematischen Jahren zwischen
1914-1918 und der Tatsache, dass in diesen Jahren nur schwere Fälle in
die Korker Anstalten eingewiesen wurden, erlahmte die Schaffenskraft der
Korker Schwestern nicht. Sie brachten sogar Zeit auf, durch die Teilnahme
an Kursen in Krankenpflege, Physiologie und Hygiene sich immer auf den
erforderlichen medizinischen Wissensstand zu bringen. Die Tatsache in
schweren Zeiten zusammengehalten zu haben, stärkte ihr Gemeinschaftsgefühl
.

Die nationalsozialistische Diktatur zwischen 1933 und 1945 erschwerte
die Lage der Kranken. Sie wurden durch das Gesetz „zur Verhütung des
erbkranken Nachwuchses" bedroht. Auch die durch den Beginn des Zweiten
Weltkrieges erforderlich gewordene Evakuierung der Korker Anstalten
nach Stetten erschwerte ihre Lage. Viele von ihnen starben dort. Am
23. Oktober 1942 sollten insgesamt 110 Kranke in nationalsozialistische
Vernichtungslager transportiert werden. Dank der Bemühungen des damaligen
Anstaltsleiters Pfarrer Meerwein wurden 67 Pfleglinge gerettet. Der
Einmarsch der Franzosen führte nochmals zu einer Evakuierung eines großen
Teils der Gebäude. Ende 1945 war die Gefahr endgültig überstanden.
Von nun an konnten sich unter der Leitung von Pfarrer Meerwein insgesamt
31 Schwestern und 15 Ärzte der Pflege der Kranken widmen. 1946


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