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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 244
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Manfred Hiklenbrand

Die Diskriminierung der deutschen Juden fand ihren ersten Höhepunkt im
September 1935, als durch die Nürnberger Rassengesetze ihnen ihre bürgerliche
Gleichberechtigung genommen wurde. Die Juden waren nun nicht
mehr „Reichsbürger", sondern nur noch „Staatsangehörige". Dies hatte zur
Folge, dass die Reisepässe der Juden eingezogen werden konnten. Anfang
Oktober 1935 verfügte NSDAP-Ortsgruppenleiter Wilhelm Krafft, dass der
Reisepass des Alfred Moses eingezogen werden sollte, da „der Jude Moses
sich über die NSDAP ungünstig geäußert hat".24

Vom Sommer 1935 berichtet der Antifaschist Wilhelm Engelberg in seinem
Tagebuch über folgenden Vorfall: „Am 22. Juli fand in der Haslacher
Stadthalle eine Abschiedsfeier von etwa 70 Personen aus Chemnitz statt.
Sie waren durch ,Kraft durch Freude' nach Haslach gekommen, um ein
paar erholsame Urlaubstage zu verbringen. Dabei wurde auch getanzt. Als
der Sohn des jüdischen Dentisten Eugen Geismar ebenfalls mit einer
Chemnitzerin tanzte, kam der Nationalsozialist Waldemar Kugele25 auf die
Tanzfläche und forderte Geismar auf, sofort die Stadthalle zu verlassen;
denn Juden hätten ab sofort in der Stadthalle keinen Zutritt mehr. Die an-


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