http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0247
Juden in Haslach im Kinzigtal
247
Alfred und Martha Moses sowie
ihre beiden Söhne Helmut und
Eugen (von links) um 1936
Repro: Manfred Hildenbrand
Bloch und sein 35-jähriger Sohn Artur wurden am folgenden Tag verhaftet
und bis zum 13. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert.31
Der getaufte Jude Eugen Geismar wurde am selben Tag ebenfalls verhaftet.
Allerdings kam er nicht in ein Konzentrationslager, sondern war bis zum
17. Dezember 1938 in „Schutzhaft" im Bezirksgefängnis Wolfach.32
Am 31. Dezember 1938 wurde das Geschäft der Blochs auf Grund der
Anordnung Hitlers zur „Ausschaltung der Juden aus der deutschen Wirtschaft
" geschlossen.33
An Fasnacht 1939 wurden die Juden von der Haslacher Narrenzunft in
übelster Weise verhöhnt. Die Narrenzunft Haslach führte am Fasnachtssonntag
, dem 19. Februar, das Fasnachtsspiel „Die Teilung Palästinas" auf.
Verfasser war der Nationalsozialist Willy Kern. Der Inhalt des Spiels war
folgender: Die Juden wandern nach Palästina aus, doch die dort ansässigen
Araber und die britische Mandatsmacht wollen die Juden loswerden und
finden einen Ausweg, sie ein für allemal loszuwerden. Mit einer Weltraumrakete
werden alle Juden zum Mars geschossen. Ein Telegramm der Juden
vom Mars „Gut angekommen!" löste ungeheure Beifallstürme bei den
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0247