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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 267
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Die Israelitische Schule Altdorf

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1929 baute die Gemeinde ein eigenes Schulhaus, heute Sitz der Ortsverwaltung,
Orschweierer Straße 6. Bis die Nationalsozialisten die Juden aus dem Ort vertrieben
, wurden die jüdischen Kinder zusammen mit den christlichen unterrichtet.

Dass den Juden wenigstens für einige Jahrzehnte eine eigene Schule zugestanden
wurde, stellte kein besonderes Entgegenkommen dar. Die selbe
Referenz erwies man auch Katholiken und Protestanten. Das Bedürfnis
nach Pflege der eigenen religiösen Wurzeln im Zusammenhang mit dem
Erwerb von Bildung verdient Respekt. Der Staat hat jedoch um des inneren
Friedens willen die Pflicht, alle Bürger in eine Rechtsgemeinschaft zu integrieren
. Die Schulen stellen hierfür ein hervorragendes Mittel dar, zumal
der Staat hierfür auch beträchtliche finanzielle Mittel aufwendet. Wenn jedoch
die religiösen Gemeinschaften das Bedürfnis haben, eigene Bildungsstätten
für die Jugend zu errichten und zu einem zumutbaren finanziellen
Eigenanteil bereit sind, soll der Staat dies angemessen unterstützen. Wer
die eigenen religiös-kulturellen Wurzeln pflegt, muss kein schlechterer
Staatsbürger sein. Im Gegenteil. Es macht daher Sinn, wenn z. B. die Jüdische
Gemeinde in Berlin auch heute wieder eigene Schulen unterhält.
Wenn sie die Menschenrechte und die statsbürgerlichen Rechte und Pflichten
akzeptieren und praktizieren, wird man diesen Wunsch auch den muslimischen
Staatsbürgern nicht verwehren dürfen.


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