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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 287
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287

Wolfram Rombach - Offenburgs Oberbürgermeister
im Dritten Reich

Ludger Syre

Wenn man sich mit der Geschichte Offenburgs in der Zeit des Dritten
Reiches befasst, stößt man immer wieder auf den Namen Rombach.
Allerdings verbergen sich hinter diesem Namen zwei Personen, die nicht
mit einander verwandt gewesen sind. Beiden Rombachs gemeinsam war
die stark ausgeprägte nationalsozialistische Gesinnung; was sie unterschied
, waren das Temperament und die Rigorosität, mit der sie diese
Gesinnung in die Tat umsetzten. Beide waren Funktionsträger des nationalsozialistischen
Regimes, pflegten aber einen unterschiedlichen politischen
Stil, vermutlich als Folge einer divergierenden sozialen Herkunft
und Sozialisation.

Bevor ich auf das Verhältnis der beiden lokalen NS-Leute eingehe,
möchte ich einen Blick auf die Biographie des Offenburger Oberbürgermeisters
werfen. Dabei werde ich an mehreren Stellen aus Wolfram Rombachs
Lebenserinnerungen zitieren, die er Mitte der 1960er Jahre schrieb
und später dem Stadtarchiv Offenburg zur Verfügung stellte. Bis zu seinem
Tod blieben sie gesperrt.1

Wolfram Rombach als NS-Oberbürgermeister von Offenburg

Wolfram Rombach entstammte, wie schon seine Mutter, einer Juristenfamilie
. Sein Vater Dr. Hermann Rombach führte in Offenburg eine Praxis
als Rechts- und Fiskalanwalt.2 Es schien deshalb naheliegend, dass Sohn
Wolfram, am 13. Januar 1897 in Offenburg geboren, sich nach dem Abitur
am Humanistischen Gymnasium für das Studium der Rechtswissenschaft
entschied, das er 1916 an der Kaiserlichen Universität zu Straßburg begann
. Wie viele junge Männer seiner Generation hatte Rombach im Sommer
1914 eine tiefe Kriegsbegeisterung erfasst, doch da er in den Augen
seiner Eltern einen „schwächlichen Gesundheitszustand" hatte, erlaubten
sie ihm vor dem 20. Lebensjahr den Kriegsdienst nicht. Erst im Januar
1917 konnte er sich freiwillig melden. Im März wurde er, obwohl auf dem
linken Auge blind, an die Westfront geschickt, wo er jedoch nach kurzem
Kampfeinsatz verwundet wurde und u. a. wegen einer Gasvergiftung mehrere
Monate im Lazarett verbringen musste. Bei Kriegsende hatte er den
Rang eines Vizefeldwebels der Reserve erreicht, aber leider keine Beförderung
zum Reserveoffizier, was ihn so bedrückte, dass er später nichts unversucht
ließ, diesen Dienstgrad doch noch zu erreichen.


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