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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 331
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Konrad Schmider (1859-1898)

Gedanken zum Umgang mit dem Lebenswerk
eines „Nazareners"

Vortrag von Werner Scheurer, Offenburg, zur Eröffnung der Gedenkausstellung1
zum 100. Todestag im Rathaussaal Wolfach am 14. September
1998

Wenn das Manuskript einer Rede erst acht Jahre nach dem Ereignis
in Druck geht, so bedarf dies einer Begründung. In den Jahren
2003/04 wurde die Pfarrkirche St. Albin in Waldulm einer umfassenden
Renovierung unterzogen. Dabei wurde auf sehr geglückte Weise
das Wandgemälde „Heilige Familie" von Konrad Schmider (1886),
das jahrzehntelang übermalt war, wieder freigelegt (siehe Werner
Scheurer, Katholische Pfarrkirche Waldulm, Regensburg 2006). Ein
Anliegen des Autors, die Erhaltung bzw. Freilegung der Werke Konrad
Schmiders, ist in diesem Falle erfüllt. Die Wolfacher Rede vom
14. September 1998 hat seiner Meinung nach nichts an Aktualität
verloren.

Die Stadt Wolfach gedenkt in diesen Tagen ihres Sohnes Konrad Schmider,
der am 6. Juli 1898 beim Ausmalen des Schlosses in Mannheim auf tragische
Weise ums Leben kam. Schmider, der nur 39 Jahre alt war, wurde
1859 geboren. Im gleichen Jahr starb in Haslach der unter dem Namen
„Der närrische Maler von Haslach" bekannte Künstler Carl Sandhaas.2
Diese rein zufällige, fast nahtlose Aneinanderfügung zweier Künstlerlebensläufe
wäre interessant genug, um Vergleiche anzustellen. Ich möchte
nur auf einen einzigen Punkt aufmerksam machen. In der Biographie von
Carl Sandhaas ist davon die Rede, er habe in seiner Münchener Zeit die
Nähe des Malers Peter Cornelius gesucht.3 Damit sind wir auf den vielleicht
bekanntesten Namen gestoßen, den man zuerst nennt, wenn man von
den so genannten „Nazarenern" spricht. Wer waren diese Nazarener? Und
weil nun unser Konrad Schmider der jüngsten Gruppe dieser Kunstrichtung
angehört, müssen wir zunächst den Begriff „Nazarener" erklären.
Dann will ich versuchen, Ihnen in mehreren Schritten meine „Gedanken
zum Umgang mit dem Lebenswerk eines Nazareners" vorzutragen.

„Nazarener"4 war ursprünglich ein Spottname für die 1809 in Wien von
F. Overbeck u. a. unter dem Namen Lukasbund5 gegründete Vereinigung
österreichischer und deutscher Maler, die eine Reform der Kunst auf religiöser
Grundlage anstrebten und Kunst und Ethik zu verbinden suchten. In
der Folgezeit schlössen sich ihnen Peter v. Cornelius W. Schadow und J.
Schnorr von Carolsfeld an. Die Grundlage ihrer Kunst bildete die Rückbe-


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