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Johannes Werner
Eine Jubilarin Schwestern in der älteren Tracht
Schwestern vor dem Altar und dem Tabernakel, Tag für Tag, und noch vor
kurzer Zeit knieten sie hier auch Nacht für Nacht. Bevor es die Kapelle
gab, und zwar schon von 1855 an, hielten sie die Anbetung tagsüber in der
Pfarrkirche in Neusatz und nachts an einem Fenster im Mutterhaus mit
dem Blick hinunter ins Tal.
Hinter dem Altar und dem Tabernakel wächst ein aus Holz geschnitzter
Rosenstrauch, ein Rosenhag empor; auf gemalten Medaillons, die zwischen
seinen Zweigen hängen, sind die Geheimnisse des freudenreichen,
schmerzensreichen und glorreichen Rosenkranzes dargestellt, den die
Schwestern, nach altem dominikanischem Brauch, täglich beten. Wie der
Rosenkranz verweist der Rosenstrauch auf Maria:
„ Sie ist die edle Rose,
ganz schön und auserwählt,
die Magd, die makellose,
die sich der Herr vermählt. "10
Mit diesen Worten singt von ihr ein altes Lied. So verbindet sich in der Kapelle
die marianische mit der eucharistischen Frömmigkeit; so, wie sich
auch an ihrem Altar, und nicht nur an ihm, Rosen emporranken. Aus beiden
Quellen mögen die Schwestern oft die Kraft für ihren Dienst geschöpft
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