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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 376
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Franz Hahn/Waller Schneider

Am 21.10. berichtet Schmelzer der Herrschaft:

„Es hat sich nämblich zu gedachtem junio hervorgethan, dass der mächtige
stock ertz, dere ewer Hochgräf: Exell: in anno 1762 selbst befahren, sich
gegen alle vermuthung hinweg gehauen, undt einen weißen stein in der tife
nach sich gelassen, worüber der H: rittmeister Ott, dem herren berghaubt-
mann Krqffiel Consultirte, welcher angerathen, einen versuch in dem hangenden
und liegenden, in der teufe, und unter dem Kunstschacht zu machen, umb
zu sehen, ob sich dieser stock ertz nicht möchte verschoben haben, und daselbst
wieder zu finden seye etc. hirzu hat sich der herr rittmeister Ott, in be-
tracht seiner bißher angewendeten vielen kosten, gantz willig erfunden, mit
welchem versuch man dann auch 8 oder 9 wochen angehalten, endlich aber
befunden, dass sich jhre dieser drey versuchen die ertz bis auf V2 schuhe weg
gehauen oder verlohren, mithin auf dem stock in die teife wegen der schmähten
ertzen, der wäßer lästigkeit, und zuhoffender geringer außbeuthen nicht
mehr fortgesetzet werden könnte es müste sich dahero die gewerckschafft re-
solviren, die der enden noch anstehenden ertz von dem stock, auß der tiefe
nachzuholen, umb nichts in der grübe zu rück zulassen, mit welcher qeration
nun mehro fortgefahren, und ein sehr großes qwuantum ertz noch monatlichen
gefördert- und auf die hall gebracht wird, diese arbeith mag wohl noch
einige jähr mit gleicher außsicht anhalten, inzwischen hat die gewerckschafft
andere schürfe gethan, und ist dabey so glücklich gewesen frische ertze anzu-
trefen, besonders aber in dem litzelbach, unter dem dorf suntzweyer und auch
im Bellenberg gelegen, woselbst die grose hoffnung zu einem ordentlichen
und anhaltenden gang vorhanden sein solle, die wasser auch daselbst gar
leicht abzuführen seyen, ob mann nun nicht hoffet, eyßen-ertze zu suntzweyer
so leichich außgehen würden, so hat und mann dennoch den förder- und
kunstschacht, wie dann auch den tiefen Stollen bis auf das letzte offen lassen,
umb, wann sich etwa bey der außbeuung und dem vorgeworfenen weißen
stein /: der noch zur zeit nicht probirt worden, und mann also dieser noch
nicht weiß hie und da was neues erfinden sollte, das werck im hakenbach
gleich wohlen nicht darnieder liegen bleibe, und die summe wasch ertz durch
sothane kunst desto kömlicher gewaschen werden könnte, sollten sich aber
bei diesen unterthänig angezeigten umbständen was näheres, woran ich jedoch
zweifle, weder die eißen ertze so wohl alß die stein kohle, im bellenberg
bißhero keine ordentliche gäng gezeigt, sondern nur stock wercker oder nes-
ter bederley gattungen zum Vorschein gekommen seynd, eüseren, so werde ich
unterthänigst gehorsambst darüber einzuberichten ohnermanglen. "u

Im Weiteren berichtet Schmelzer über ein Grubenunglück, bei dem zwei
Bergleute ums Leben kamen. Dieses ereignete sich im Eisenbergwerk auf
der tiefen Strecke. Eine schwache Wand, durch die in der Mitte nicht bemerkte
kleine Lettenklüfte durchgingen, riss sich unversehens los und erschlug
zwei in Arbeit stehende Knappen:


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