http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0397
Wolfacher Silbermünzfunde aus dem 16. und 17. Jh. im Jahr 1998
397
Bild 21
Silberner Zwölfkreuzer oder Einvierteltaler mit Lilien wappen auf der
Aversseite und Kreuzwappen auf der Reversseite. Die Aversumschrift
lautet: GLORIA IN EXCELSIS DEO und die der Reversseite:
(XII) ASSIS REIP ARGENT DVPLEX.
Bild 22
Das kleinste Geldstück des Fundes ist ein silberner Einkreuzen
Auf der Avers- und Reversseite ist das Lilienwappen abgebildet.
Die Aversumschrift lautet: ARGENTINA (Straßburg) und die
der Reversseite: DEO GRACIA (Gott sei gedankt).
Alle Münzen der Stadt Straßburg tragen kein Prägedatum, außer der nachfolgenden
Notklippe mit dem Prägejahr 1592.
Notklippe der Stadt Straßburg
Für ein hohes katholisches Kirchenamt bewarben sich 1592 der evangelische
(!) Georg Markgraf von Brandenburg im Alter von 15 Jahren und der
katholische Kardinal von Lothringen. Am Wahltag war die katholische
Seite nicht erschienen und der Markgraf gewählt worden. Danach verwüstete
der Kardinal von Lothringen mit Räuberhorden das Umfeld von Straßburg
. Bischöfliche und Straßburger Bauern flohen in die Stadt Straßburg,
so dass diese dicht mit Menschen überfüllt war. Die nur 8-monatige
Kriegsdauer kostete die Stadt Straßburg etwa 3.000.000 Gulden. Straßburg
musste dazu eine Armee von 12.000 Mann und 2.000 Pferde unterhalten.
Diese Geldsumme ließ sich nicht mehr aus dem umlaufenden Geld aufbringen
. Alles Silber der Bürger und der Kirche wurde eingezogen, um
daraus Notklippen als Belagerungsgeld zu prägen.
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