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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 399
(PDF, 120 MB)
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399

Der Gutacher oder Gutachtäler Haustyp und
historische Bauernhäuser in Gutach

Heinz Nienhaus

Malerisch und weltbekannt

Unter den landschaftstypischen Schwarzwaldhäusern1 bieten die historischen
Bauernhäuser Gutachs mit ihrem meist zweigeschossigen Wohnteil,
den Baikonen (Veranden oder Trippeln) unter dem weitausladenden Walm,
der die Frontseite des Hauses kaum überdeckt, einen herausragend imponierenden
Anblick. Insbesondere die Gutacher Malerprofessoren Hasemann
und Liebich waren es, die diese Häuser durch ihre Bilder und Künstlerpostkarten
schon um die vorletzte Jahrhundertwende in aller Welt bekannt
machten. Nach dem Urteil vieler Touristen sind die altehrwürdigen
Bauernhäuser in und um Gutach die schmucksten unter den typischen
Schwarzwaldhäusern. Das gilt insbesondere für die Sommerzeit, wenn die
blumengeschmückten Balkone in Kombination mit dem „warmen" braunen
Holz ein sehr farbenfrohes Bild vermitteln.

Schon hier sei jedoch angemerkt, dass nahezu alle bis heute auf Gutacher
Gemarkung erhaltenen und bewirtschafteten historischen Bauernhäuser
weder reine Gutacher Häuser gemäß der Typenbezeichnung der
Schwarzwaldhäuser durch Prof. H. Schilli (Gründer des Schwarzwälder
Freilichtmuseums „Vogtsbauernhof' in Gutach) noch reine Gutachtäler
Häuser nach den Darstellungen von Prof. Dr. U. Schnitzer (Universität
Karlsruhe) sind. Ein sehr wesentliches charakteristisches Merkmal des
Gutacher oder Gutachtäler Haustyps ist nach Darstellung der beiden Experten
der an der Giebelseite erkennbare dreiraumbreite Wohnungsgrund-
riss mit der mittig angeordneten Küche, die auf der einen Seite von der
großen Stube und auf der anderen Seite vom Leibgedingstüble flankiert
wird.2 Nahezu alle bis heute in Gutach erhaltenen historischen Bauernhäuser
weisen jedoch einen anderen Grundriss auf. Auch fehlt ihnen die nach
Schilli seit 1568 vorgeschriebene helle Fachwerkwand in der Giebelseite,
auf die später noch sehr detailliert eingegangen wird. Das heißt, der Gutacher
oder Gutachtäler Haustyp, so wie ihn Schilli oder Schnitzer definierten
,3 ist - was insbesondere nach der von Schilli gewählten Typenbezeichnung
kaum zu vermuten wäre - weit weniger in Gutach selbst zu finden
, als in dem Gebiet östlich des Gutachtals, etwa zwischen dem Gutach-
und Schiltachtal einschließlich der Seitentäler, d. h. beispielsweise in
Hornberg-Reichenbach, in St. Georgen, insbesondere in den Ortsteilen
Langenschiltach, Brigach und Oberkirnach, in Lauterbach und Tennen-


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