Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 434
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Hans Joachim Bodenbach

reich verzweigt und teilweise sogar geadelt in zahlreichen süddeutschen
Städten, wie Kraiburg am Inn, Neuburg a. d. Donau, Nürnberg, Straßburg
im Elsass, Wertheim, Mannheim, Freiburg i. Br., Baden-Baden, Offenburg,
Rastatt, und anderen Städten.2 Nach Studium in Mannheim, Karlsruhe und
Abschluss dann an der Königlichen Kunstakademie in München begann
für Lambert Sachs wieder das schon vorher recht unstete Leben mit weiteren
Aufenthalten in Mannheim, Offenburg, Wertheim, Trier, Paris und anderen
Orten. In diesen Städten ist er jeweils auch mit eigenen Werken
nachweisbar (Abb. 1).

1848/49 kam es in vielen deutschen Staaten, besonders jedoch in Baden
, zu revolutionären Unruhen. Auch Lambert Sachs und sein Vetter Wilhelm
Sachs3 wurden dort hineingezogen. Die Aufstände wurden mit Gewalt
niedergeschlagen. Zum Teil in deren Folge, sicher aber auch aufgrund
unbeschreiblicher Armut, kam es dann zu einer viele Jahre anhaltenden
Auswanderwelle. Millionen hoffnungsvoller Menschen aus ganz Europa
wählten den Weg in die Neue Welt. Auch der junge Maler Lambert Sachs
war dabei. Vielleicht spielte bei ihm aber auch Abenteuerlust eine Rolle.
Denn schon aus dem Jahre 1849 ist ein Passierschein für ihn erhalten, der
ihm die Weiterreise von Gernsbach über Frankenthal, Mainz und Frankfurt
am Main nach Weißenburg ins Elsass gestattet. Vermutlich verließ er auf
diesem Wege und dann über einen der Häfen an der Atlantikküste Frankreich
und damit Europa. In seiner noch heute erhaltenen Malmappe findet
sich dazu ein alter Stich mit eigener handschriftlicher Datierung, der Jahreszahl
„1850". Wir sehen eine große Hafenstadt, vermutlich handelt es
sich um New York, denn hier dürfte er an Land gegangen sein (Abb. 2).

Dort ist er sowohl als Maler wie auch zusätzlich - erstmals in seinem
Leben - als Photograph tätig. Einige Jahre später (wohl schon ab 1852)
finden wir ihn dann als Maler und später auch Teilhaber eines Photoateliers
in der Stadt Philadelphia, Bundesstaat Pennsylvania, zu dieser Zeit noch
mit einer gemischten, deutsch/englisch-sprachigen Bevölkerung. In unmittelbarer
Nähe der Stadt malte Lambert Sachs auch sein bis heute berühmtestes
, in der Nationalgalerie in Washington D. C., befindliches und
dort auch ständig ausgestelltes, großformatiges Gemälde The Herbert chil-
dren ofToms river (Die Herbert-Kinder von Toms River). Hier in Philadelphia
kreuzten sich im wahrsten Sinne des Wortes auch die Schritte des
Lambert Sachs mit Benjamin Franklin,4 wohnte er doch zeitweilig in derselben
Straße, in der Benjamin Franklin hundert Jahre zuvor ansässig gewesen
war. Inzwischen hatte sich Philadelphia jedoch bereits zu einer modernen
Großstadt entwickelt, selbst eine Pferdebahn existierte schon.

Benjamin Franklin galt schon lange als berühmter Staatsmann - und damit
auch als berühmter Sohn der Stadt. Insofern war es durchaus zu erwarten
, dass sich auch Lambert Sachs künstlerisch mit der Figur dieses Mannes
auseinandersetzen wollte, zumal schon eine ganz beachtliche Anzahl


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