Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 440
(PDF, 120 MB)
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440

Hans Joachim Bodenbach

Dieses großformatige Gemälde (Abb. 4) greift die oben geschilderte Situation
identisch auf: Dunkler Himmel über den Umrissen einer nahen
Stadt, an gleicher Stelle der zackige Blitz, derselbe Baum, links ein
Strauch. Dazu Vater und Sohn - allerdings in langsamerer Gangart. Und
entscheidend: In völlig anderer, fast eleganter Kleidung. Hier hat sich der
Künstler dafür entschieden, den inzwischen weltbekannten und berühmten
Staatsmann in entsprechender Ausstattung und Attitüde zu porträtieren.
Benjamin Franklin wird wohl kaum in bester Kleidung - und das bei strömendem
Regen - auf eine Pferdekoppel gegangen sein. Dem entspricht
auch dessen erklärende, fast dozierende Handbewegung zu seinem Sohn
hin, ganz so, wie später der große Staatsmann seine Erklärungen und Erläuterungen
abgegeben haben wird. Insgesamt ist das Bild sehr viel detaillierter
gemalt, mit vielen, schön erkennbaren Einzelheiten.

Erstmals wurde dieses in Privatbesitz befindliche Schlachtengemälde
(Abb. 5) im Jahre 1994 bekannt. Dabei ist es seit seiner Entstehungszeit
(um 1853) immer in Familienbesitz geblieben und hat sogar die große Feuersbrunst
in Chicago 1871 unbeschädigt überstanden. Dieses Bild ist für
Lambert Sachs besonders wichtig, war er doch bisher eher als Porträtmaler
bekannt. Es zeigt eine Reiterszene vom 28. Juni 1778 bei Monmouth in der
Nähe von Philadelphia, der schwersten eintägigen Schlacht des amerikanischen
Unabhängigkeitskrieges. Man sieht hier den Feldherrn George Washington9
hoch zu Pferde, wie er mit gezogenem Säbel seinen Soldaten auf
dem Weg in den Kampf voranstürmt. Dahinter der General La Fayette,
ebenfalls zu Pferde.

Die Provenienz des Werkes ist nicht anzuzweifeln, da auf der Rückwand
noch eine eigenhändige Signierung des Künstlers zu sehen und zudem
noch ein Händleretikett aufgeklebt ist. Der (vom Verfasser) ergänzte
Text lautet:

(HE)NRY KAUSZ

IMPORTER OF

ARTISTS COLORS

(MA)TER(I)ALS

No 71 SOUTH EIGTH STREET

ABOVE WAL(NUT) EAST SIDE

PHILADELPHIA

Dort hat Lambert Sachs wohl seine Malutensilien gekauft. Die Walnut-
Street lag in der Nähe der Chestnut-Street, wo sein Atelier lag, was ebenfalls
für hohe Authentizität spricht. Die Walnut-Street, die zentrale Querachse
der Stadt, ist auch heute noch eine der bekanntesten Straßen Philadelphias
.


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