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Hans-Jochen Schuck
Der Ohlsbacher „Rehstock"
Die schmucke Braut Theresia Roth (1870-1937) stammte vom Rothhof im
nahen Reichenbach. Die Roths saßen als Pächter auf dem bis zum Pachtvertrag
(um 1875) noch Schwärzenbacher Hofgenannten ansehnlichen Anwesen
, das neben weiteren Immobilien damals wie heute der Evangelischen
Kirchenschaffnei Rheinbischofsheim (jetzt: Pflege Schönau) gehört. Diese
Kirchenstiftung hatte in den Jahren 1870-1880 im vorderen Kinzigtal zahlreiche
von Armut bedrohte Höfe mit zugehörigen größeren Waldparzellen
günstig aufgekauft, darunter auch Höfe in Hinterohlsbach, z.B. den 38 Hektar
umfassenden Schindelhof heute Freizeitheim der Evangelischen Kirche
Offenburg. Der verstreute Waldbesitz ist durch häufig anzutreffende Grenzsteine
mit den Initialen KR markiert. Die abgebrochene Rothhofmühle am
Schwärzenbach lieferte Mahlwerk samt Mahlkasten und Trichter für die
1985 restaurierte Pfaff'sche Klostermühle in Gengenbach.
Der stattliche Bräutigam war Anton Huber (1863-1941), Hofbauer und
Erbe des seit spätestens 1738 bestehenden Huberhofs in Hinterohlsbach mit
Mahlmühle, großen Waldungen, 9 Hektar Ackerland und 1 Hektar Amerikanerreben
auf später mit Gehölz bedeckter Südterrasse. Noch heute legen-
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