http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0518
518
Franz Breig
Mit dem Ausgabedatum 6. November 1923 wurde nun von der Stadt
Zell am Harmersbach die Herstellung von Notgeld in Höhe von insgesamt
11.150 Billiarden in Auftrag gegeben und zwar in der Stückelung
von 1,5, 10, 20, 50, 100 und 500 Milliarden und 1 Billion Mark. Diese
Scheine wurden in der Buchdruckerei Fuchs in Zell am Harmersbach gedruckt
. Größe: 130/80 mm. Sie tragen das gedruckte Stadtsiegel von
1803. Bad. Wappen K.B.St. (Kurfürstliche Badische Stadt) Zell am Harmersbach
, den Stempel der Stadtgemeinde Zell a. H., den Stempel „Herrmann
" als Bürgermeisterstellvertreter und den Stempel „Braig" als Stadtrechner
. Die Stempel sind in der Farbe blau-lila. Die Scheine, die in den
Zahlungsverkehr kamen, wurden mit laufenden Nummern in der Farbe
schwarz versehen.
Das Papier hatte die Farbe wie folgt:
1 Millia. weiß mit rotem Rand links
5 Millia. weiß mit rotem Rand rechts
10 Millia. blau (grün)
20 Millia. zartgrün getönt
50 Millia. grau marmoriert
100 Millia. rot
500 Millia. gelb
1 Billion grün
Tatsächlich wurden von diesem „Zeller Notgeld" 51.100 Scheine im Wert
von insgesamt 7.210 Billiarden (7,21 Trillionen) hergestellt. (Abbildung 1)
Am 15. November 1923 wurde dann von der Stadt Zell am Harmersbach
zusammen mit den Gemeinden Unterharmersbach, Nordrach und
Biberach (Baden) weiteres Notgeld ausgegeben im Gesamtwert von 18.700
Billionen, also 18,7 Billiarden, und zwar in 12.700 Scheinen, die auch als
Schuldscheine bezeichnet wurden.
Die Stückelung dieser Serie waren 500 Milliarden, 1 und 5 Billionen.
Auch diese Scheine wurden von der Buchdruckerei Josef Fuchs, Zell am
Harmersbach, hergestellt.
Zur Herstellung dieses Notgeldes gaben je zwei zeichnerische Vorschläge
ab: Der Kunstmaler Ernst Peter Huber aus Zell a. H. sowie der Malermeister
Otto Halter, ebenfalls aus Zell a. H. Welche Vorschläge Verwendung
fanden, ist nicht mehr feststellbar.
Ein Teil der Scheine wurde versehen mit der Wiedergabe „Der Reichsschultheiß
des Hammersbachtales" (Hintergrund der lange Turm); auf dem
anderen Teil ist der „Stadtschultheiß Melchior Johner" abgebildet. Die jeweils
anteilige Menge ist nicht mehr feststellbar.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0518