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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 523
(PDF, 120 MB)
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523

Sportgeschichte in der Ortenau

Uwe Schellinger

Seit etwa drei Jahrzehnten versuchen sich Forschungen zur Sportgeschichte
im Kanon der Geschichtswissenschaften zu etablieren, seit einigen Jahren
geschieht dies mit zunehmender Akzeptanz und Beachtung. Lange Zeit
hat die allgemeine Geschichtsschreibung den Sport als Untersuchungsgegenstand
allerdings nicht zur Kenntnis genommen und die Erforschung
seiner historischen Abläufe den Sportwissenschaften überlassen.1 Als Erklärung
hierfür wird eine generelle bildungsbürgerliche Distanz zum Sport
angenommen. Es war in Deutschland - etwa im Gegensatz zu den englischsprachigen
Ländern - lange Zeit keinesfalls selbstverständlich, Sport
und Sportereignisse als integralen Bestandteil des kulturellen Lebens
anzuerkennen. Im Gegenteil: der Sport und seine gesellschaftlichen
Begleiterscheinungen wurden von vielen sogar als „Un-Kultur" eingestuft,
mit der Folge, dass sich innerhalb der Geistes- und Kulturwissenschaften
kaum Interesse an der Erforschung entsprechender Inhalte regte.2 Inzwischen
hat sich die Situation fast grundlegend geändert. Es entstehen mehr
und mehr solide Arbeiten auf diesem Feld, so dass die Historiographie des
Sports allmählich ihren früheren Exotenstatus abzustreifen beginnt.3 Neben
den einzelnen Sportverbänden sind es vor allem wissenschaftliche Institute
oder verschiedene Universitätsabteilungen, die entsprechende Forschungsarbeiten
fördern und vorantreiben. Für Baden-Württemberg nimmt
in diesem Zusammenhang seit einigen Jahren das Institut für Sportgeschichte
e. V. in Maulbronn eine innovative Stellung ein.4

In der Geschichtsschreibung der Ortenau ist die Erforschung der Sportgeschichte
allerdings bis heute ein marginales Forschungsfeld geblieben.
Für dieses Desinteresse seien einige Belege angeführt: Überblickt man beispielsweise
die jahrzehntelange Publikationsfolge des Jahrbuchs des Historischen
Vereins für Mittelbaden, so stellt sich heraus, dass bislang kein einziger
Beitrag erschienen ist, der sich explizit einem sport-geschichtlichen
Thema widmet. Im bisher einzigen Gesamtüberblick zur Ortenauer Geschichte
, der allerdings schon aus dem Jahr 1978 stammt, wird man zwar
viele Aspekte des gesellschaftlichen Lebens finden, der Sport ist jedoch
ausgespart.5 Eine Stadt wie Lahr hat in ihren offiziellen historischen
Gesamtdarstellungen dem Thema Sport ebenfalls so gut wie keine Bedeutung
zugemessen.6 Schließlich ist ein jüngeres Werk zur Offenburger
Stadtgeschichte der Jahre 1919 bis 1949 ein beredtes Beispiel dafür, wie
wenig Sport und seine Geschichte als bedeutsamer kultureller Faktor begriffen
wird. Dort kommt sowohl die Darstellung des kulturellen Lebens in
Offenburg in der Zeit der Weimarer Republik7 als auch die Beschreibung


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