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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 526
(PDF, 120 MB)
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Uwe Schellinger

Nach der Niederschlagung der Badischen Revolution wurden die Turnvereine
1849 im Großherzogtum erneut verboten. Erst Anfang der 1860er
konnten sich die vier Ortenauer Vereine wieder konstitutieren. Die Konzentration
auf ihre Gründungsphase im Vormärz hat allerdings sämtliche
anderen Aspekte aus der jeweiligen Vereinsgeschichte vollkommen in den
Hintergrund gedrängt. Hier gilt es den Blick zukünftig zu erweitern.

Pferde- und Reitsport

Als einziger Sportart in der südlichen Ortenau wurden bislang dem Reitsport
mehrere historische Beiträge gewidmet. Dies kommt nicht von ungefähr
, denn gerade in den Riedgemeinden wie Kürzell und Meißenheim
hat dieser Sport eine jahrzehntelange Tradition. Bereits 1958/1959 wies
Richard Meister in der ersten Ausgabe des Jahrbuchs Geroldsecker Land
auf die Gründung des Reitvereins in Kürzell im Jahr 1920 hin, der sich
die Organisation von Pferderennen zur Aufgabe gemacht hatte. Einer
der Anlässe zur Vereinsgründung war die Strukturierung des zuvor
schon mehrere Jahre existierenden Reitsports im Ried. Das durch den
Kürzeller Verein ins Leben gerufene große alljährliche Pferderennen
wurde in der Folge über die Grenzen der Ortenau bekannt und lockte
auch bekannte Reitställe in die Region.21 Emil Ell hat später unsere
Kenntnis über diesen Verein und seine Aktivitäten erheblich erweitert.
Hierzu gehört, dass man 1926 das Pferderennen auf die Klostermatte
nach Lahr verlegte, um noch mehr städtisches Publikum anzuziehen.
Die Idee war von Erfolg gekrönt: „ Tausende strömten zur Klostermatte
und besetzten die von Kürzell antransportierte Tribüne. "22

Schon 1927 wurde ein größerer Verein „Rennverein Lahr-Kürzell"
ins Leben gerufen. Die erste Großveranstaltung des neuen Vereins wurde
im Juni 1927 von über 7.000 Zuschauern besucht. Schon bald tauchten
jedoch Probleme in der Vereinsarbeit auf, 1935 fand ein letztes Pferderennen
in Kürzell statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Reitsport
im Ried neu organisiert. Maßgeblich beteiligt war der Meißenhei-
mer Hans Drexler. Dieser scharte eine Gruppe Pferdesportler um sich
(„Gruppe Drexler") und organisierte im Herbst 1947 in Meißenheim ohne
das Wissen der französischen Besatzungsbehörden eine reitsportliche
Groß-veranstaltung mit mehreren Tausend Zuschauern, das „verbotene
Hohefest der Reiterei".23 Anfang 1950 kam es schließlich zur Gründung
eines Dachverbands, dem „Renn-, Reit- und Fahrverein Ried", der schon
im selben Jahr in Kürzell eine pferdesportliche Großveranstaltung
durchführte. 1953 wurde der „Ortenauer Reiterring" ins Leben gerufen,
dem sich die Riedvereine anschlössen. Neben diesen spielten nun auch
Orte wie Schutterwald und Sundheim eine beachtliche Rolle und stellten
erfolgreiche Reitsportler und Reitpferde.24


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