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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 532
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Uwe Schellinger

hinaus bekannten Holzfällermeisterschaften in Schuttertal, die 2005 schon
ihre 27. Auflage erlebten. Beide Ereignisse locken alljährlich mehrere Tausend
Zuschauer ins Schuttertal.

Von Interesse wären biographische Studien von bekannten Sportlerinnen
und Sportlern, von Trainern und Trainerinnen bzw. von Sportfunktionären
und -Organisatoren, die in der Ottenau aktiv waren oder wirkten. Zu
dem von Martin Frenk porträtierten „schnellsten Uropa Europas" Hermann
Wuth52 bzw. zu der Ottenheimer Turnsportlegende Werner Benz
(1910-2003)53 oder zu dem Allmannsweierer Pferdesportpionier Wilhelm
Drexler (1869-1949)54 gäbe es sicherlich zahlreiche weitere Lebensläufe
hinzuzufügen.

Nur wenig bekannt ist zum Beispiel die Karriere des aus Lahr stammenden
Athleten Hermann Gässler. Der Lahrer avancierte im Jahr 1911 zu einem
der weitbesten Kraftsportler. Bei den Gewichtheber-Weltmeisterschaften
wurde er im Mehrkampf Dritter im Superschwergewicht und im selben
Jahr gewann er die Ringer-Weltmeisterschaft im Schwergewicht.55

Mit Ernst Willimowski (1916-1997) hatte der Offenburger FV in seiner
„Zonenliga"-Zeit sogar zwei Jahre lang einen ehemaligen Fußballnationalspieler
in seinen Reihen, der sieben Jahre zuvor noch das deutsche Nationaltrikot
getragen hatte. Der im polnischen Kattowitz geborene Willimowski
gilt in Expertenkreisen noch heute als der wohl beste polnischstämmige
Fußballer des 20. Jahrhunderts. Für Polen absolvierte Willimowski
22 Länderspiele und schoss 24 Tore. Sein bedeutendstes Spiel war
dabei das WM-Achtelfinale 1938 in Frankreich gegen den hohen Favoriten
Brasilien, das Polen erst in der Verlängerung mit 5:6 verlor und in dem
Willimowski vier Tore schoss. Nach dem deutschen Überfall auf Polen
wurde Willimowski als „Volksdeutscher" geführt. 1940 ging er nach
Chemnitz und spielte zunächst für die sächsische Auswahlmannschaft.
Willimowski war ausgesprochen populär, hatte aber auch keine Probleme
damit, sich dem NS-System durch seinen Eintritt in die Partei anzudienen.
1941 und 1942 bestritt er schließlich als Spieler des TSV 1860 München
acht Länderspiele für Deutschland, in denen er - zumeist an der Seite von
Fritz Walter - 13 Tore erzielte. Nach Kriegsende blieb Willimowski in
Deutschland. Der inzwischen in die Jahre gekommene Stürmer hatte bis zu
seinem Karriereende mehrere Vereinswechsel zu verzeichnen, wobei es
auch von 1949 bis 1951 zu einem Engagement beim Offenburger FV
kam.56

In Lahr lebte viele Jahrzehnte die frühere Olympiasiegerin Tilly Fleischer
. Ottilie („Tilly") Fleischer war 1911 in Frankfurt am Main geboren
worden. Schon als Kind begann sie mit dem Sport und war zu Beginn ihrer
sportlichen Laufbahn auch im Tennis als Frankfurter Meisterin und im
Handball als Deutsche Meisterin (mit Eintracht Frankfurt) erfolgreich. Als
Leichtathletin startete sie ebenfalls für Eintracht Frankfurt. Schon bei den


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