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Sportgeschichte in der Ortenau
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Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles war sie im Speerwerfen Dritte
und im Diskuswerfen Vierte sowie mit der Laufstaffel Sechste geworden.
Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin errang sie dann den Sieg im
Speerwerfen. Im Anschluss an die Spiele beendete Tilly Fleischer ihre
Sportlerkarriere. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog sie mit ihrem Ehemann
nach Lahr. Dort und in Kehl führte sie zwei Lederwarengeschäfte. Bis zu
ihrem Tod im Juli 2005 in Lahr war Tilly Fleischer-Grote die älteste noch
lebende deutsche Olympiasiegerin.
Sicherlich wird man die Vereinsgeschichtsschreibung fortsetzen und intensivieren
müssen, bilden die Sportvereine doch eine der wichtigsten
strukturellen Grundlagen des Ortenauer Sports. Allgemein bekannt, aber
unter historischer Betrachtungsweise noch kaum erforscht, ist beispielsweise
die enorme Bedeutung des Handballsports in der Ortenau, der sich
bekanntlich bis heute durchzieht. Dörfliche Handballvereine wie der TuS
Hofweier, der TuS Schutterwald oder auch die Willstätter Handballer können
auf eine äußerst erfolgreiche, auch überregional bedeutende Vereinsgeschichte
zurückblicken, deren eingehendere Erforschung sicherlich lohnend
wäre.57
Die Zerschlagung der Arbeiter-, Turn- und Sportvereine durch die Nationalsozialisten
wie beispielsweise in Offenburg geschehen,58 verweist
weiterhin auf den engen Zusammenhang von Sport und Politik, der sich im
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