http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0547
Die Geschichte des Zeller Freibades
547
Bau eines Badeplatzes bei der Stöcklemühle
Im Juli 1860 schloss Bürgermeister Moßmann einen Vertrag mit Fräulein
Mariana Sohler, die eine Wiese am Gewerbekanal zwischen der Stöcklemühle
und der Nehers-Säge besaß. Dieser Badeplatz lag zentraler für die
Bewohner von Zell. Mit ihr wurde eine Absprache getroffen: wenn sie ihre
jährliche Auslagen und Abgaben erhält, kann ein Badehaus erstellt werden.
Da die Gemeinde schon damals Geldsorgen hatte, und aus eigener Kraft
nicht in der Lage war, diese Anlagen zu bauen, war es erforderlich, eine
private Gesellschaft zu gründen. Der Bürgermeister glaubte, es würde nicht
an Teilnehmern fehlen! Wenn sich ca. 25-30 Herren bei dieser Unternehmung
beteiligen würden, dann könnte man das notwendige Geld schon
aufbringen.
In einem Brief von Herrn Bürgermeister Moßmann wurde bekannt gegeben
, dass die Bade-Anstalt innerhalb von ein paar Tagen hergestellt sein
sollte, da das Material zu diesem Zweck schon vorhanden sei.
Es fehlte offensichtlich auch nicht an der erforderlichen Anzahl von
„Mannspersonen", denn auf einem diesbezüglichen Schreiben befanden
sich 39 Unterschriften.
12 Tage später, am 12. Juli 1860, wurde kurzerhand ein Vertrag abgeschlossen
:
Vertrag über 6 Jahre
Mariana Sohler
Bürgermeister Moßmann
Paragraph 1
Mariana Sohler erklärt sich bereit, dass die Stadt eine Bad-Anstalt
oben an der Säge des Herrn Neher am Gewerbebach auf ihrem
Grundstück bauen darf.
Die Statuten (Satzungen) für die Badgesellschaft wurden am 17. Juli 1860
erstellt. In neun Paragraphen wurden die Rechte und die Pflichte geregelt.
Jedes Mitglied der Badegesellschaft musste einen Beitrag von 1 Gulden
pro Jahr bezahlen.
Die Bekanntmachung lautete:
• Mitglieder der Gesellschaft dürfen baden.
• Nichtmitglieder wurde das Baden verboten, ansonsten droht eine
Strafe.
• Den Schülern ist das Baden nur an dem ihnen zugewiesenen
Badeplatz, bei der Lohmühle erlaubt.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0547