Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 565
(PDF, 120 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0565
Forum

565

Frühgeschichtliche Spuren im Gebiet Hornberg

Der Pass beim Windkapf

Für die Kelten war das Kapf ein Ort zum Ausschau halten. Der Windkapf könnte aber auch
ein heidnischer Kultort gewesen sein.

Der Straßenknotenpunkt am Windkapf war mit der ursprünglichen Verbindung aus der
Ottenau durch das Kinzig-, Gutach-, Schwanenbachtal, der Hochstraße vom Windkapf über
Sommerau zum Kirnacher Kapf (dort ist keltisches Zeugnis nachgewiesen) nach Villingen
einer der bedeutendsten Verkehrsknotenpunkte des mittleren Schwarzwaldes. Ein Stück des
alten Weges ist heute noch auf der Steige beim Wolfbauer zum Mooshof sichtbar. Alle
Schwarzwaldpässe, die im Mittelalter bestanden, überquerten die Hochstraße.

Karl Siegfried Bader schreibt: „Die Ortenau ist zugleich Pass für den älteren und dichteren
Kulturraum des Westens zum später erschlossenen Osten. Sie ist nicht allein Teil der
Rheinebene, sondern ihrem ursprünglichen Sinn nach weit mehr zum Westen gehörig. Sie
ist Vorland des Schwarzwaldes genau dort, wo er sich am zugänglichsten zeigt." Dies hatten
Kelten und Römer, nach ihnen Franken und mehr oder minder dauerhaft alle erfahren,
die Land und Macht in beiden Teilen suchten.

Geschichtlich interessiert, durchwanderte ich mit meinem Freund Erwin Leisinger
(Hornberger Heimatdichter und Autor des Freilichtspiels vom Hornberger Schießen) nach
meiner Pensionierung öfters dieses Gebiet. War es doch das Herrschaftsgebiet der Herren
von Hornberg, deren Herrschaft in Hornberg ich beschrieb. Weil wir dabei nicht selten auf
vermutlich alten gepflasterten Wegen liefen, suchte ich mit den ebenfalls heimatgeschichtlich
interessierten Freunden Willi und Dagmar Martin nach Spuren längst vergangener Zeiten
.

Die Martins sind Mitglieder des 1987 gegründeten „Fördervereins Stadtmuseum Hornberg
", der es sich zur Aufgabe gemacht hat, neben der Gründung eines Hornberger Heimatmuseums
auch die Hornberger Stadtgeschichte zu erforschen. Der Verein, dessen Vorsitzender
ich bis heute bin, wurde Mitglied im Historischen Verein für Mittelbaden. Mit Willi und
Dagmar Martin wurde ich Mitarbeiter im „Archäologischen Arbeitskreis". Seitdem stehe
ich mit dem damaligen Leiter, Herrn Josef Naudascher, in enger und freundschaftlicher Verbindung
und schätze seinen Rat und seine Hilfe sehr.

Unsere Beteiligung an der Exkursion des Archäologischen Arbeitskreises im Mai 1987
in die Vogesen mehrte unser Wissen. Besonders beeindruckend waren dabei die keltischen
Siedlungen der Metiomatiker, die in der Zeitenwende auf dem Kamm des Wasserwaldes in
der unwegsamen Hochebene der Vogesen, den „Hochwalschfelsen", siedelten. Auf den
Oberflächen der Felsen waren, wie auf zahlreichen Felsen in Homberg und Umgebung,
schalenförmige Vertiefungen, die angeblich durch Gletscher, aber eher von Hand, an bedeutender
Stelle für kultische Zwecke eingeschliffen oder eingemeißelt wurden.

Der Exkursionsleiter Eugene Kurtz, vom Vorstand des Dachvereins der Historischen
Vereine des Elsass, glaubt, dass die Wälle im Gebiet Brunnholz beim Hornberger Windkapf
denen in den Vogesen ähnlich seien. Weil diese dort keltisch nachgewiesen sind, wurden
unsere Beobachtungen auf dem „Windkapf intensiver.

Ausgangspunkt unserer zahlreichen Begehungen wurde der Parkplatz auf der „Benzebene
", auf dem einst eine „Martinskapelle" stand. Es sei erwähnt, dass in diesem Bericht
nicht von allen Begehungen, die zu allen Jahreszeiten stattfanden, berichtet werden kann.

Wie aus Peterszeller Akten im Generallandesarchiv (GLA) Karlsruhe hervorgeht, war
die „Maitinskapelle" 60 Schuh = 18 Meter lang und 24 Schuh = 7,20 Meter breit.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0565