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Heute ist bekannt, dass der heilige Martin als der Patron der durch staatlich-fränkische
Mission und Kolonisation errichteten Kirchen angesehen werden kann, und dass sich Martinskirchen
ausschließlich im Altsiedelland befinden. Deshalb deutet ein Martins-Patrozi-
nium auf einen fränkischen Stützpunkt hin. Beim Bau größerer Kirchen wurden nicht selten
Trümmer heidnischer Anlagen verwendet.
Wilhelm Jensen sieht den „Straßenknotenpunkt am Windkapf" mit Bezug auf die
„Hochstraße" als Teil eines viel verzweigten Straßennetzes. Dieter Klepper hat in seinem
Buch „St. Georgen den Pässen nahe gelegen" in ausführlicher Form auf die frühe Bedeutung
des Hornberger Passes über die Benzebene mehrfach hingewiesen.
Auf Veranlassung von Eugene Kurtz aus Straßburg und mir fand am 15. November
1987 mit Josef Naudascher eine erste Begehung im Gebiet Hornberg statt, bei der auch Karl
Volk aus Gremmelsbach und Dieter Klepper aus St. Georgen teilnahmen.
Bei dieser Begehung hat Karl Volk darauf hingewiesen, dass es bei der Vogte (nahe
Gasthaus Staude in Gremmelsbach) sonderbare Hügel gebe, die archäologisch bedeutsam
sein könnten.
Er hatte Recht, denn auf dem abgebildeten Hügel stand etwa um 800 eine „Turmhügelburg
", wie der Archäologe Dr. Michael Schmaedecke vom Landesdenkmalamt Freiburg an
Hand von Luftbildaufnahmen ermittelte.
Wie er feststellte, hat der von einem Graben umgebene Burghügel eine runde Grundfläche
von ungefähr 55 qm mit Ausbuchtungen im Westen und Osten. Die Burganlage stellt
als archäologische Geschichtsquelle ein besonders wichtiges Zeugnis für die mittelalterliche
Besiedlungsgeschichte des Hochschwarzwaldes dar, meinte Michael Schmaedecke.
Ich halte weitere fachkundliche archäologische Untersuchungen der dort noch mehrfach
vorhandenen Hügel für sinnvoll.
Unweit der Turmhügelburg entdeckte ich beim Kreuzhof (Bopper) den abgebildeten
Menhir mit einer Schale. Diese hat einen Durchmesser von ca. 40 cm und ist ca. 22 cm tief.
In seiner unmittelbaren Nähe liegen weitere Menhire. Menhire sind Steine der „Megalithkultur
".
Über das Gebiet Vogte führte die Hochstraße über Nussbach zum „Heidenstein".
Alte Wege beim Windkapf
Auf dem Windkapf trafen zwei wichtige Straßen aufeinander: die Passstraße aus der Ottenau
über Hornberg und das Schwanenbachtal und die „Hohe Straße" aus dem Breisgau. Die
Passstraße verlief wohl von Gutach bis zum Bühl in Hornberg über den Hohenweg, dessen
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