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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 569
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569

Im Schachenbronn

Unterhalb der Hohen Straße, wo das Schachenbronner Tal seinen Anfang nimmt, liegt der
Michelshof, der um 1612 erbaut wurde und seit 1876 der ev. Kirche gehört. In Anbetracht
dessen, dass von der Höhe zum Tal der Sandstein zum Granitgestein wechselt, ist diese Gegend
besonders wasserreich und es gibt viele Quellen.

Weil ich immer mehr davon überzeugt war, dass wir bei unserer Forschung auf fachmännisches
Wissen und Rat angewiesen sind, lud ich im Juli 1990 Monsieur Fran§ois,
Direktor des „Antiquites d'Alsace", Monsieur Eugene Kurtz, beide aus Straßburg, und
Josef Naudascher zu einer Begehung des bisher von uns erforschten Gebietes ein.

Als Fazit dieser Begehung schrieb Josef Naudascher: „Die Gruppe war sich einig, dass
die vorgefundenen Objekte im begangenen Gebiet Strukturen aufweisen, wie sie im Elsass
und im übrigen Frankreich schon sehr lange bekannt sind und deren Tradition bis in die
keltische Zeit zurückreicht."

Bei dieser Begehung machte uns Monsieur Petry im Schachenbronn darauf aufmerksam
, dass sich unter dem abgebildeten Wall mit Sicherheit Interessantes verborgen halte
und es sinnvoll sei, dort einmal zu graben.

Dieser unscheinbare und nur 40 cm hohe Wall verläuft in westlicher Richtung durch
den Wald zur Hochstraße.

Bevor wir an die Grabung gingen, ließen wir uns ein Jahr Zeit. Erst als der Grundbesitzer
, der zuständige Förster und der Pächter zugestimmt hatten, begannen wir zu graben.

Wir waren nicht wenig erstaunt, als wir bereits nach 40 cm auf einen gepflasterten Weg
stießen, der beiderseits von Mauerwerk eingezäumt ist.

Das Umfassungsmauerwerk bestand aus ungleichmäßig großen Steinen und war ohne
Mörtel aufgesetzt.

Aus meinem Fundbericht mit Skizzen geht hervor, dass der Viehweg 2,40 m und die begrenzenden
Trockenmauern ca. einen Meter breit sind.

Weil der angegrabene Wall am Waldrand in Richtung ehemalige Martinskapelle weitergeht
, stießen wir bei unserer Grabung auf einen über drei Meter breiten gepflasterten Viehweg
. Demnach könnte diese Abzweigung eine Verbindung von der Martinskapelle zum Tal
im Schachenbonn gewesen sein.

Josef Naudascher schreibt am 21. Juli 1991: Zwischenzeitlich wurden die Wälle unterhalb
des Bauernhauses näher untersucht. Es konnte die vermutete Zuordnung zu einer traditionell
keltische Bauweise, die möglicherweise bis ins Frühmittelalter reicht, nachgewiesen
werden. Bei dem Objekt handelt es sich in der Tat um einen Weg, der in gleicher Bauweise
im elsässischen Wasserwald in großer Anzahl als keltischer Viehweg bezeichnet, vorkommt
. "


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