Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 590
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590

Rezensionen

oberen Kinzigtal von deren Ersterwähnung
im Jahre 1389 bis zur letzten Floßfahrt
1894. Danach geht er auch auf das
so genannte Nachleben der Flößerei in
neuester Zeit ein.

Dem Leser werden bei der Lektüre
verschiedene Schwerpunkte und Sachverhalte
auffallen, von denen nur einige wenige
hier erwähnt werden sollten: Bis
1715, dem Beginn des Holländer Holzhandels
, bestimmte die Stadt Straßburg
Holzflößen und Holzhandel in Schiltach
und dem oberen Kinzigtal. Betrieb und
Ablauf des Flößerei waren undenkbar ohne
die politische Konstellation des oberen
Kinzigtales zwischen Württemberg, der
Herrschaft Schramberg und Fürstenberg,
sowie den Städten Schiltach und Wolfach
und dem Mit- und Gegeneinander von
Floßherren und Waldbauern. Verschiedene
Holzpreise und Holzmaße brachten immer
wieder Spannungen in die Flößerei,
im 16. Jahrhundert gar bis hin zu einer
Krise der Flößerei, bedingt durch einen
Zollstreit Württembergs mit der Herrschaft
Schramberg. Um 1590 waren die
Flößer sozial geringer geachtet als die
Handwerker und Wirte in Schiltach, das
seine Stadtwerdung im 13. Jahrhundert als
Straßenort, als Zollstelle und als Dienstleister
verschiedenster Art verdankt hatte.

Um 1626 ist Schiltach jedoch wieder
Stadt des Holzgewerbes. Der 30-jährige
Krieg bedingte einen erneuten Rückgang.
Im Jahre 1700 erwirkte eine neue Flößerordnung
einen Aufschwung; kurz danach
begann der Holländer Holzhandel
und im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts
bildete sich in der Konkurrenz zum
internationalen Holzhandel die Schilta-
cher Schiffer-Kompagnie, die nicht nur
Handel trieb, sondern sich auch um die
Floßstraßen und deren Zustand kümmerte.

Die Säkularisation hatte im oberen
Kinzigtal massive Folge: Das württembergische
Gebiet mit Schiltach kam an Baden
; Alpirsbach und Reinerzau blieben
württembergisch. Im Jahre 1831 wurden
die Waldbauern den Schiffern gleichgestellt
, was ersteren Reichtum bescherte.
Die Floßzeit dauerte jetzt vom 23. April
bis 11. November. Im Jahre 1868 wurde
schließlich nach der möglich gewordenen
Gewerbefreiheit und der Auflösung der
Schiltacher Schifferschaft die Kinzigflößereigesellschaft
in Wolfach gegründet,
die den Flößereibetrieb auf der gesamten
Kinzig zwischen Schenkenzell und Kehl
bewältigte. In Schiltach war damit die
Flößerei zur Saisonarbeit geworden.
Handwerker und Wirte übten diese zugleich
aus. In der Konkurrenz um die
Wasserkraft und um den Transport sowie
um das Holz selbst (aus Oberbayern)
unterlag die Kinzigtäler Flößerei. Mechanisierung
und Industrialisierung bewirkten
das Ende der Flößerei in Schiltach, die ab
1925 ein gewisses Nachleben bis heute erfuhr
, das sich in verschiedensten Veranstaltungen
manifestierte.

Der reichhaltig illustrierte und geschmackvoll
aufgemachte erste „Beitrag
zur Geschichte der Stadt Schiltach" bietet
insgesamt gesehen eine intensive und gute
Dokumentation der Flößerei in Schiltach
und im oberen Kinzigtal sowie viele z. T.
bemerkenswerte Erkenntnismöglichkeiten
über einen Teil und die Gesamtheit der
Bevölkerung in Schiltach und darüber
hinaus.

Dieler Kauß

Harter, Hans: Der Teufel von Schiltach.
Beiträge zur Geschichte der Stadt
Schiltach, Band 2. Schiltach 2005.

Inhaltlich total anders, aber nicht minder
spannend, gar aufregend schildert
Hans Harter in seinem 2. Band der „Beiträge
zur Geschichte der Stadt Schiltach"
den Teufel von Schiltach, eine Begebenheit
anlässlich des Stadtbrands von 1533.

Zwei Fasnachtsmasken und ein Gemälde
am Rathaus in Schiltach erinnern
Einheimische und Fremde an den Stadtbrand
von 1533. Am Gründonnerstag dieses
Jahres brannte die Stadt an einem Tag
ab. Frühe Flugschriften, ein Flugblatt und


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