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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 607
(PDF, 120 MB)
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Berichte der Mitgliedergruppen

607

Am Tag des offenen Denkmals, Schwerpunktthema „Krieg und Frieden", lud die Mitgliedergruppe
zum Besuch der normalerweise nicht zugänglichen Nordempore der Leutkir-
che St. Martin ein. Hier, in der Annenkapelle, befinden sich zwei Votivtafeln, die aus Dankbarkeit
dafür gestiftet wurden, dass 1771 ein drohender Krieg glücklich vermieden werden
konnte. Es ging bei der Auseinandersetzung um Ansprüche auf die Landvogtei Ottenau, die
Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlach nach Aussterben des Hauses Baden-Baden für
sich erhoben hatte, gegen Österreich. Bernhard Wink führte in die komplizierte Rechtslage
und die brenzlige Situation ein, die trotz Säbelrasselns und bereitgestellter Truppen am 26.
November 1771 friedlich beigelegt werden konnte; die Landvogtei fiel zurück an Österreich
. Wink erläuterte Stil, Inhalt und Symbolik der von einem unbekannten Künstler gemalten
Tafeln. Anschließend konnten die Besucher weitere barocke Kunstwerke auf der
großen Orgelempore besichtigen, die bei der Neo-Romanisierung der ehemaligen Klosterkirche
vor mehr als hundert Jahren dem Zeitgeschmack weichen mussten.

Eine weitere Veranstaltung im Römerjahr - aufgrund der zu erwartenden Besucherscharen
in die Berghauptener Schlossberghalle verlegt - schloss das Jahresprogramm ab: Dr.
Michael Hoeper vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Uni Freiburg sprach über
„Alemannische Höhensiedlungen am Oberrhein" und ging dabei insbesondere auf die Höhenstationen
Geißkopf bei Berghaupten und Kügeleskopf bei Ohlsbach sowie die dort ausgegrabenen
Fundstücke ein. Da über die Völkerwanderungszeit im 475. Jh. noch immer
wenig bekannt ist, verlief die anschließende Diskussion durch lebhafte Beteiligung für alle
Seiten lehrreich und fruchtbar. Dank an die Gemeinden Berghaupten und Ohlsbach, die die
Einladung des Referenten finanziell unterstützt hatten.

Die Mitgliedergruppe Gengenbach gedenkt des Todes dreier verdienter und beliebter
Mitglieder: Ehepaar Bahr und Günther Junk.

Max Bahr, ein liebenswerter und dem Brauchtum verbundener Mensch, ein Gengenbacher
Original, starb im Alter von 98 Jahren. Seine Frau Margret folgte ihm drei Monate
später nach. Mit ihrer vor zwei Jahren gestorbenen Freundin Hertha Schlegel trat sie jahrelang
in Brauchtumsrunden mit G'schichtle, Dialektstücken und Mundartrezitationen auf.

Günther Junk, geboren 1920 in Schlesien, Fabrikant und Stadtrat über neun Wahlperioden
, nimmt in der Biografie des Historischen Vereins durch sein Hobby Fotografieren eine
besondere Stellung ein. In nahezu allen Stadtführern, Heimatbüchern, Kalendern und Bildbänden
über Gengenbach und das Umland setzte er mit seinen ausgewählten Motiven die
Akzente. In der stadtgeschichtlichen Forschung hatte er den Abschnitt „Papiermühlen"
übernommen und richtete als Unternehmer in dieser Branche ein Industriemuseum auf dem
Firmengelände ein.

Auf der Jahres-Mitgliederversammlung am 16.03.05 wurde folgender Vorstand einstimmig
gewählt:

1. Vorsitzender: Bernhard Wink (bisher kommissarisch)
Rechner: Heinrich Steinman (Wiederwahl)

Schriftführer: Hans-Jochen Schuck (Wiederwahl)

Der Posten eines 4. Vorstandsmitglieds blieb mangels Kandidaten vorerst unbesetzt.

Hans-Jochen Schuck


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