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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 75
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Die großen Holzhiebe der französischen
Besatzungsmacht im Bereich des Staatlichen
Forstamtes Ottenhofen 1946 bis 1948

Wolfgang Stengele

Ich erinnere mich aus der Kindheit noch sehr gut an jene gewaltigen Kahlhiebe
der Nachkriegszeit, die „Franzosenhiebe", an die fremden Holzhauer
im Land, an die anschließende Borkenkäferkatastrophe, aber auch daran,
dass auf diesen Flächen später Himbeeren in riesigen Mengen wuchsen.
Fast 50 Jahre danach sollte ich einen sauber geordneten Bund badischer
Akten vor mir auf dem Schreibtisch finden, der den ganzen Vorgang peinlich
genau festgehalten hat.

Daraus war auszugsweise zu entnehmen:

„Zur Behebung der Kriegsschäden in Frankreich und als Ausgleich der hohen
Einschläge der deutschen Verwaltung während der Besetzung Frankreichs
kauft Frankreich als Ausgleich 6 Millionen Festmeter Derbholz stehend
im Wald." Davon entfallen 1946/47 bei den F-Hieben:

a) auf das Land Baden 2 000 000 Fm

b) auf das Land Württemberg 2 000 000 Fm

c) auf die Pfalz 600 000 Fm

d) auf das Rheinland 1 400 000 Fm

6 000 000 Fm

Dieselbe Masse musste 1947/48 bei den E-Hieben gehauen werden, insgesamt
also 12 Millionen Fm im Bereich der französischen Besatzungszone.
Zum Verhandlungspartner wurde die Staatsforstverwaltung bestimmt. Die
Modalitäten wurden am 11. Mai 1946 bei einer Sitzung unter Leitungen
der französischen Militärregierung des französischem Generals Noel in
Baden-Baden, dem damaligen Sitz, festgelegt. Mit dem Recht des Siegers
wurden diese Zwangshiebe festgelegt. An der Nutzung der Wälder in der
französischen Besatzungszone beteiligten sich auch die Schweiz, in geringerem
Umfang Holland und Italien.

Dem Forstamt Ottenhofen wurde ein Einschlag von 20 000 Fm diktiert,
worin eine bereits angeordnete 40-%ige Umlageerhöhung enthalten war.
Der Einschlag erfolgte zusätzlich zum Normaleinschlag.

Bereits im Juni 1946 erfolgten Bestandsmessungen in 2-cm-Klassen,
die im August abgeschlossen sein mussten. Erste Besichtigungen der Bestände
durch die künftigen Käufer ergaben eine Korrektur der Einschlags-


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