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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 230
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Walter Lang/Bernhard Mettendorf

meter pro Jahr und Hektar bei einer Umtriebszeit von 18 bis 20 Jahren ermittelt
. Die Maßeinheit ist dabei Vorratsfestmeter Schaftholz mit Rinde bis
herab zum Durchmesser 4 cm; dieses Maß „V4" wird auch in der französischen
Fachliteratur bei der Messung der Leistungsfähigkeit des Niederwaldes
verwendet.

In Frankreich besteht seit jeher ein starkes Interesse an der Edelkastanie
, die sowohl wegen ihrer hohen biologischen Produktivität im Niederwald
als auch wegen der Nutzholztauglichkeit der Stämme aus der Mittel-
und Hochwaldwirtschaft sehr geschätzt wird. Unter allen europäischen
Ländern hat Frankreich das umfangreichste Vorkommen dieser Baumart
aufzuweisen. Mit 920 000 Hektar liegt die Kastanie hinter Eiche und Buche
an dritter Stelle der Laubbaumarten und erbringt eine jährliche Produktion
von 4,4 Millionen Erntefestmeter. Diese Zahlen stammen aus der
Nationalen Französischen Forstinventur von 2001 und sind in der in zweiter
Auflage 2004 erschienenen umfassenden Monographie der Edelkastanie
von Bourgeois, Sevrin und Lemaire näher erläutert. Darin wird auch
die hohe Zuwachsleistung in allen Betriebsarten dokumentiert. Als Spitzenleistung
des Niederwaldes werden bei einer Umtriebszeit von 15 Jahren
16 fm V4 mit Rinde genannt. Der Leistungsrahmen der Praxis umfasst vier
Bonitäten:

Die Autoren weisen auch nach, dass auf guten Standorten eine frühe Kulmination
der Zuwachskurven zu beobachten ist; so kulminiert der LGZ im
Niederwald bereits im Alter von fünf, der DGZ von neun Jahren, jeweils
gemessen in der Maßeinheit V4 mit Rinde. Dies bedeutet, dass bei rein
energetischer Nutzung des Edelkastanien-Niederwaldes die bisher üblichen
Umtriebszeiten von 15 bis 20 Jahren durchaus noch deutlich unterschritten
werden könnten.

Aus dem benachbarten Elsass liegen eingehende Ertragsuntersuchungen
vor, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreichen. Für das Jahr 1883 gibt es
nach Ostermann (2002) eine genaue Zahl über die Flächenausdehnung des
Edelkastanien-Niederwaldes mit 4368 ha. Ein Jahr danach veröffentlichte
der damalige deutsche Oberförster Kaysing Fällungsergebnisse der Oberförstereien
Barr, Kaysersberg und Rappoltsweiler, aus denen er Durchschnittswerte
für den Baumholzzuwachs von 14 bis 16 fm pro Jahr und
Hektar bei einer Umtriebszeit von 15 Jahren errechnete. Damit bescheinigte
er der Kastanie „die höchsten Erträge aller für die Ausschlagwirtschaft
in Frage kommenden Baumarten".

I:

II:

III

IV:

10 bis
7 bis unter
4 bis unter

unter

13 + fm
10 fm
7 fm
4 fm


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