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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 308
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Walter Lang

Bemerkenswert ist weiterhin, dass immerhin die Hälfte der Reviere sich
noch in Händen erfahrener Beamten des mittleren Forstdienstes befunden
hat, die oft seit Jahrzehnten ansässig waren und eine außerordentlich subtile
Revierkenntnis besaßen, die gerade für die Ansprache der Standortansprüche
der Laubbäume und die Ausschöpfung des mosaikartigen Wuchspotenzials
im Auewald von großem Vorteil war.

Zu der guten Personalausstattung im Außendienst gesellte sich auch eine
sehr leistungsfähige Besetzung des Forstamtsbüros. Der langjährige Büroleiter
Richard Jung war nicht nur der tatkräftige Vermittler zwischen den
betriebswirtschaftlichen Anforderungen des Forstamts und den entsprechenden
Fertigkeiten der Revierleiter, sondern auch durch seine Spezialkenntnisse
im forstwirtschaftlichen Wegebau eine starke Stütze im Außendienst
. Gerade dieser Bereich spielte angesichts der zunehmenden Größe
der Erntemaschinen und der Fahrzeuge der Langholzabfuhr, die oft noch
Sonderlizenzen für Überlängen hatten, eine zunehmende Rolle. Im Privatwald
bestand damals noch ein erheblicher Mangel an leistungsfähigen
Forstwegen, der erst im Zusammenwirken mit der Flurbereinigungsverwaltung
und mit massiver staatlicher Förderung in den folgenden Jahrzehnten
behoben werden konnte.

Der Zeitraum des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, dem nun das
Augenmerk aus der Sicht der örtlichen Forstverwaltung gewidmet werden
soll, war nicht nur durch einen Wandel der öffentlichen Ansprüche an den
Wald gekennzeichnet, die mit dem Wachstum des Erholungs- und Freizeitverkehrs
, des vielgestaltigen Sportbetriebes und mit den Forderungen der
Vertreter des Natur- und Umweltschutzes zusammenhingen, sondern auch
durch immer neue Bedrohungen des Waldes durch äußere Einflüsse, seien
sie natürlicher oder anthropogener Art, die an die Kompetenz und Einsatzbereitschaft
des Forstpersonals hohe Forderungen stellten.

So kam es schon im Mai 1978 zu einem säkularen Hochwasser der
Rench, das am Pegel Oberkirch einen seit dem Bau der Hochwasserdämme
nie gekannten Höchststand von 2,10 Metern erreichte und eine Flutung der
bewaldeten Rückhaltebecken Mührig (auf Gemarkung Renchen) sowie
Holchen und Hürbel (auf Gemarkung Urloffen) mit einem Stauvolumen
von 6 Millionen Kubikmeter notwendig machte. In einem Blitzeinsatz aller
Mitarbeiter mussten die an den Waldwegen lagernden verkaufsbereiten
Baumstämme gegen das Davondriften gesichert und nach dem Ablassen
des Hochwassers von den Schlammkrusten befreit werden. Dazu kam es in
den Bergrevieren durch die intensiven Niederschläge zu Rutschungen und
Ausspülungen an den Waldwegen, wodurch umfangreiche Sanierungen
notwendig wurden.

Das nächste Schadensereignis stellte sich schon im Januar 1982 ein, als
ein sogenannter Eisbruch in den Tallagen unterhalb von 380 m NN schwere
Brüche in Laub- und Nadelbeständen verursachte. Damals lag ein Kalt-


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