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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 316
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Walter Lang

Das Forstamt sah es darüber hinaus auch als seine Pflicht an, bei den
Jahresversammlungen der Jägervereinigung über weitere Themen der Zusammenarbeit
zwischen Waldbesitzern und Jägern zu referieren. So erschien
es geboten, die Fragen der Äsungsverbesserung, etwa durch Anlage
von Wildäckern oder Einsaat von landwirtschaftlichen Stilllegungsflächen
mit geeigneten Äsungspflanzen sowohl mit den Jägern als auch mit den
Landwirten zu erörtern. Noch in den 1970er-Jahren und vereinzelt danach
war es außerdem dringend angebracht, die Landwirte vom Gebrauch von
Herbiziden im Wald abzuhalten, weil sie damit die Äsungsgrundlage des
Wildes schmälerten und zugleich gegen die ihnen als Grundeigentümer
und Jagdgenossen obliegende Hegepflicht im Sinne des Jagdgesetzes verstießen
. Nicht unerheblich war auch die Problematik des landschaftsgerechten
Hochsitzbaues: den Jägern musste klargemacht werden, dass unauffällig
an versteckten Stellen errichtete einfache Bautypen den gewünschten
Zweck ebenso gut erfüllen wie mächtige, isoliert stehende geschlossene
Kanzeln, die sensible Spaziergänger an die ehemalige Zonengrenze
erinnern.

Die Partnerschaft mit dem Forstamt Saverne im Elsass:
Grenzenlose Kollegialität

Eigentümlicherweise war es die besorgniserregende Walderkrankung in
den 1980er-Jahren, die zu den Kontakten über den Rhein hinüber führte.
Die französischen Forstkollegen besuchten die vom Forstamt Oberkirch im
Foyer des Europapalais im Oktober 1983 präsentierte Ausstellung über den
notleidenden Wald und baten danach um eine Waldführung im Schwarzwald
, um sich an Ort und Stelle einen Eindruck von den Waldschäden zu
verschaffen. Die ersten Kontakte mit Oberkirch nahm der Stellvertretende
Direktor des Straßburger Regionalbüros der Französischen Staatsforstverwaltung
, Herr Forstingenieur Francois Quiquerez auf, der zunächst einen
Besuch der Bürgermeister waldbesitzender Gemeinden zum Studium der
Waldschäden vermittelte. Später war es dann das Forstamt Saverne, das
weitere Initiativen ergriff und zu einem ersten Besuch mit den leitenden
Mitarbeitern nach Oberkirch kam. Für die französischen Gäste war es
überraschend, die tatsächlich sehr ernsten Schäden an den Waldbeständen,
vor allem an Tannen und Fichten, wahrzunehmen, weil damals in der französischen
Öffentlichkeit die Walderkrankung, die auch in den Vogesenwäl-
dern nicht zu leugnen war, wohl aus innenpolitischen Gründen nicht in ihrer
ganzen Tragweite diskutiert werden durfte.

Aus dem gegenseitigen Kennenlernen im Zuge des Gedankenaustausches
über anstehenden Probleme entwickelte sich dann rasch eine freundschaftliche
Beziehung, die auch dadurch erleichtert war, dass es sich bei
den französischen Kollegen durchweg um Elsässer handelte, mit denen


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