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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 366
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Heinz G. Huber

liehen Motive dieser Politik
hingewiesen.29 Heinrich II. als
bayerischer Herzog (seit 995),
König ( seit 1002) bzw. Kaiser
(seit 1014) sah seine Aufgabe
auch darin, innerhalb der Bistümer
und Reichsklöster den
Reformprozess voranzutreiben
, wobei die apokalyptische
Stimmung der Zeitenwende
diese Bestrebungen eher noch
verstärkte.30

Eine Rolle mag gespielt ha-
I / | ; ben, dass Heinrich II. eine in-

zf' * " tensive theologische Ausbil-

J bfV i dung genoss, weil er zum

J Geistlichen bestimmt war.

J jjj., %K 11 Sein erster Lehrer war der Bi-

f Wim 1 • ■ schof Abraham von Freising,

i ir y mx^KttRKttt— 1 Nachdem sein Vater Heinrich

* Kf\./. W^Wwb?% Ii der Zänker gegen Kaiser Otto

II. rebelliert hatte und 978 sein
bayerisches Herzogtum verloren
hatte, wurde Heinrich der
Obhut der Hildesheimer Domschule
übergeben. Dort wurde
er auf eine geistliche Laufbahn
vorbereitet, um eine
Neuauflage des liudolfingischen Thronstreites zu verhindern. Nach dem
Tod Ottos II. erhielt jedoch Heinrich der Zänker sein Herzogtum zurück,
und der Sohn wurde in Regensburg durch Bischof Wolfgang (t 994) und
Abt Ramwold von St. Emmeran (t 1000) geprägt.31

Sie vermittelten ihm auch die Ideen der mönchischen Reformbewegung
in der Ausprägung des burgundischen Klosters Gorze. Schon als bayerischer
Herzog setzte sich Heinrich das Ziel, das benediktinische Klosterwesen
in Bayern zu reformieren. Heinrich setzte in Altaich den Mönch Godehard
ein, einen tiefgläubigen Anhänger der neuen Reformideen, der bald
auch das Kloster Tegernsee erneuerte. Im Jahr 1005 kam Godehard als Abt
nach Hersfeld und wurde nach dem Tod Bernwards 1022 Bischof von Hildesheim
.32 Heinrich nutzte als König die Möglichkeiten, die ihm den Zugang
zu den Reichabteien eröffnete, zur Reform. Zugleich schuf er die institutionellen
Voraussetzungen dafür, dass sich klösterliches Leben unabhängig
von feudalen Einflüssen entwickeln konnte. Dazu zählten Königs-

Abbildung 3: Kaiser Heinrich II. und
Kaiserin Kunigunde, Adamspforte des
Bamberger Doms (Archiv des Autors)


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