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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 375
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Die Gründung des Bistums Bamberg durch Heinrich II. und die Ortenau

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Abbildung 8: Auszug aus der Stiftungsurkunde vom I. November 1007: Der Ort
Nußbach mit allem Zubehör wird von Heinrich II. an Bamberg geschenkt (Bayerisches
Hauptstaatsarchiv München, Kaiserselekt 243)

Die Veränderung der Machtstrukturen und der Aufstieg
der Zähringer in der Ortenau

Für das Oberrheingebiet und insbesondere für die Ortenau waren die Bamberger
Schenkungen Bestandteil einer umfassenden Neuordnung, durch die
die bisherigen Gegebenheiten grundlegend verändert wurden. Zu Beginn
der ottonischen Herrschaft bildete der südwestliche Teil des Reiches ein
„Randgebiet" ,83 Nach 920 konnten das Elsass und Lothringen vom ostfränkischen
Reich erworben werden. Straßburg und die Pfalz Erstein wurden
fortan Stützpunkte der Königsgewalt. Herzog Burkhard II. (954-973)
konnte seine Positionen jedoch ausbauen, indem er gegenüber Kaiser
Otto I. eine loyale Politik betrieb, andererseits jedoch seine Machtgrundlagen
kontinuierlich erweiterte. Er besaß eine Münze in Breisach, den Fiskus
Sasbach a. K. als kaiserliches Lehen, seine Familie hatte das Kloster
Waldkirch als Eigenkloster gegründet und konnte sogar auf die Reichsabteien
Reichenau und Einsiedeln einwirken.84

Otto III. versuchte stärker die Königsgewalt im alemannischen Herzogtum
zur Geltung zu bringen, indem er 994 in die Nachlassregelung Had-
wigs eingriff.85 Wegen seiner langen Italienaufenthalte konnte Otto III. die
Machtverhältnisse am Oberrhein jedoch nicht nachhaltig verändern. Hermann
IL, der seit 997 regierte, vereinigte die Gebiete Schwabens mit den
Gebieten im Elsass und machte Straßburg zum Hauptort seines Dukats.
Durch seine Heirat mit Geberga, der Schwester des letzten Königs von
Burgund, Rudolfs III., erwarb sich Hermann Ansprüche auf das burgundische
Erbe. Aus dieser starken Machtstellung heraus erstrebte er in Konkurrenz
zum Bayernherzog Heinrich die Königskrone oder zumindest die Mitherrschaft
. Im Thronstreit stellten sich nur die Bischöfe von Basel und
Straßburg gegen ihn. Auch nach seiner Unterwerfung unter Heinrich II. am
1. Oktober 1002 behielt Herzog Hermann II. seine starke Stellung. Sein
früher Tod im Mai 1003 ermöglichte es jedoch Heinrich IL, eine umfassen-


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