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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 391
(PDF, 115 MB)
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Ein sensationeller Fund: Ein früher Holzschnitt Albrecht Dürers (1741-1528).

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Der Kunsthistoriker Peter Strieder sieht die Qualität der gezeichneten Vorlage
, gerade beim Engel, als durch den Formschneider beeinträchtigt an.7

Zuschreibung

Der vierte Band der Opera Gersons zeigt auf der Titelrückseite einen Holzschnitt
, dessen Eigenheiten bei seiner Erstveröffentlichung 1935 sofort zur
einstimmigen Zuschreibung an Albrecht Dürer geführt haben.

Die Zuschreibung an den jungen Dürer gründet sich darauf, dass dieser
1494 in Straßburg war, zudem kehrt ein ähnlicher Hund wie hier als Begleiter
Gersons oftmals in Dürers Oeuvre wieder.8

Datierung und Druck

Der Holzschnitt ist um 1494 zu datieren, als die Herausgabe des vierten
Teils der Werke Gersons vorgesehen war, die sich dann noch acht Jahre
verzögert hat.9

Der vierte Teil erscheint mit bisher noch nicht gedruckten Werken Gersons
bei Matthias Schürer, der seit 1494 Magister artium der Universität
Krakau war. Schürer arbeitete als Werkmeister und Korrektor in der Druckerei
seines Vetters Martin Flach d. J. in Straßburg.10

Herausgeber des Buches ist Jakob Wimpheling (1450-1582), ein humanistischer
deutscher Dichter, Pädagoge und Geschichtsschreiber aus
Schlettstadt. Er war als Rektor der Universität Heidelberg und als Domprediger
in Speyer tätig. Zwischen 1500 und 1515 arbeitete Wimpheling in
Straßburg als Schriftsteller.

Der Autor

Johannes Gerson, eigentlich Jean Chevalier de Gerson (1363-1429) war
Theologe und Kirchenpolitiker.

Er war einer der führenden Theologen beim Konzil von Konstanz. Seit
1392 war er Doktor der Theologie und seit 1395 Kanzler der Sorbonne in
Paris. In den 60er-Jahren des 15. Jahrhunderts wurden die ersten seiner
Werke in Köln gedruckt."

Gerson war aufgrund seiner Opposition gegen das Papsttum aus der
Kirche ausgeschlossen worden. Unter den Anhängern der Reformation
stießen seine Schriften auf große Resonanz. Seine gesammelten Werke
sollten ursprünglich schon im Jahr 1494 von Jakob Wimpheling als illustrierte
Ausgabe herausgegeben werden.

Für dieses Vorhaben schuf Dürer den Holzschnitt „Gerson als Pilger".
Tatsächlich erschien der Holzschnitt jedoch, wie der vierte Teil von Gersons
Werken, erst 1502 in Straßburg.


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