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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 411
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Unbekannte Gedichte Quirin Moscheroschs (1623-1675)

411

Tl/E, VIRI Magnifici atq. Nobilissimi DN. JOHANNIS BALTHASARE
STAUDTII, in Inclyt: Rotenburg: Republica Consulis, Consistorialis,
Scholarchce , Pro; fecti Provincialis, ht. Qua; storis etiam Supremi, Meritis-
simi, Filice Natu Secundce , Semper utinam! In Conjugio Secundai, Staudti-
ani & Erhardiani Nominis Cultores, Amatores, Affines, Amici & Clientes,
votum ita repetentes: AVrö CoMpLetos föntes Der Gratia Vobis, Pro Veni-
ant Vobis Prospera fata rogant. ROTENBURGI; Typis Noachi de Millenau,
MDCLXXTV [1674].

(Stadtarchiv Rothenburg, Bestandssignatur: RKB Hg 206/55)

Von Beziehungen Q. Moscheroschs nach Rothenburg war schon mehrmals
die Rede. Ein lateinisches Glückwunschgedicht aus dem Jahre 1674 belegt
diese Kontakte einmal mehr. Moscherosch hat es zur Hochzeit des Jurastudenten
Johann Wilhelm Erhard(t) mit Hanna Maria Staudt verfasst.63 In
dem langen lateinischen Titel der Hochzeitschrift finden sich alle dazu gehörigen
Angaben wie Hochzeitstag, Namen und vor allem Herkunft und
Stand der Brautleute. Der Bräutigam war Sohn des Wilhelm Caspar Er-
hardt, der als Oberstallmeister in schwedischen Diensten stand. Seine
Braut gehörte einer alteingesessenen und angesehenen Rothenburger Familie
an. Ihr Vater, Johann Balthasar Staudt, war Ratsmitglied und bekleidete
mehrere öffentliche Ämter. Die Nachfahren der Familie leben noch heute
in Rothenburg, wo das „Staudtsche Haus" in der Herrengasse 18 Zeugnis
der Familiengeschichte ablegt.

Der Name des Bräutigams begegnet mehrfach als Respondent in Altdorf
. J. W. Erhard(t) gehörte vermutlich zu jenem Bekannten- und Freundeskreis
um Pfarrer Johann Friedrich Flurer, damals in Neusitz tätig, mit
dem Q. Moscherosch wohl eine engere Verbindung hatte. Denn auch Flurer
und der ein Jahr zuvor in Straßburg promovierte und von Q. Moscherosch
dazu beglückwünschte M. L. Donner (Nr. 9 dieses Beitrags) gehören
in dieser Hochzeitsschrift zum Gratulantenkreis, der vorwiegend aus
Rothenburger Honoratioren und Familienangehörigen besteht.

Quirins lateinisches Gedicht in dieser Schrift geht auf persönliche Beziehungen
aber nicht ein, sondern zeigt sich als wortgewandtes, in Hexametern
abgefasstes Hochzeitscarmen. Unterzeichnet ist dieses Gedicht allein
mit Vor- und Familienname und dem Hinweis auf Quirins Mitgliedschaft
im Pegnesischen Blumenorden: Honoris ergo f. [ecit] QUIRINUS
MOSCHEROSCH. Societatis Florifera; Collega (Aus Ehrerbietung verfertigt
von Q. M., Mitglied der Blumengenossenschaft). Sie galt in diesem
Kreis sicher als eine besondere Auszeichnung, die auch das Ansehen der
Geehrten erhöhen konnte.

Die Freie Reichsstadt Rothenburg und ihr Umkreis aber sind durch diesen
Textbeleg als ein weiterer Knotenpunkt im Beziehungsgeflecht Q. Moscherosch
anzusehen, neben den bereits bekannten Kontaktstellen außer-


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