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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 426
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Dieler Kuuß

Als Fazit sei hier angemerkt, dass um 1810 schon das Oberamt Achern,
früher Landvogtei, die drei ehemals bischöflich-straßburgischen Gerichte
Kappelrodeck, Renchen und Sasbach umfasste und sich damit das Verfahren
von 1808 hier realisieren konnte und musste.

Inhaltlich, verfahrensmäßig und auch in der übergeordneten Verwaltung
war die Situation der Schultheißereien und der Gerichte im Acher-, Rench-
und Sasbachtal vorgeklärt und gewisse Wege geöffnet, dass sich Gerichte
trennten und auflösten, soweit dies tauglich war.

Auflösung und Trennung der Gerichte

Wie sah die Wirklichkeit dieser Trennung nun denn aus? Um dies zu eruieren
, habe ich vor allem die örtlichen Quellen der Gerichtsvororte erforscht,
vor allem die Rechnungen der Gerichte, der Gemeinderechnungen der Vororte
, sowie Bücher, die Verträge verschiedenster Art im Zuständigkeitsbereich
des Schultheißen betrafen. Hier konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen
werden. Danach habe ich Quellen aus den Staatsarchiven Freiburg
und Karlsruhe aus verschiedensten Betreffen befragt und bin zu folgenden
kurz formulierten Ergebnissen gekommen.

a) Das Gericht Oppenau wurde 1811 getrennt42, nachdem man sich auf das
Reskript von 1809 berufen hatte und der bisherige Amtschultheiß auf
sein Amt verzichtet und eine Pension angenommen hatte. Finanziell
dauerte es bis 1815, ehe die Vermögens- und Schuldenfragen des Gerichts
gelöst waren.43

b) In Oberkirch waren 1813 und 1814 die Posten der wichtigen Amtsträger
durch gerichtlichen Beschluss frei, da sie wegen Amtsverfehlungen entlassen
worden44 waren. Im November 1814 wurde auf Betreiben des
Oberamtes Oberkirch ein Oberbürgermeister gewählt45; im August 1815
wurde das Gericht Oberkirch aufgelöst46 und getrennt. Auch hier dauerte
es noch einige Jahre, bis Schulden und Eigentum des Gerichts aufgelöst
und bereinigt waren.47

c) In Kappelrodeck starb der amtierende Schultheiß am 03.07.1815.48 Behörden
und Ministerien nutzten diese Situation sofort aus und besetzten
am 21.12.1815 Kappelrodeck mit einem Vogt und einem Ortsgericht.49
Die bisherigen Siedlungen erhielten sukzessive eigene Vögte und Ortsgerichte
.50 Auch hier dauerte die Bereinigung der Finanzen und Mobi-
lien des Gerichts sowie die Verteilung der Schulden bis 1818/1819.51
Neue Gemeinden entstanden im oberen Achertal, vor allem Ottenhofen
und Seebach.52

d) Das Gericht Renchen umfasste - wie schon angedeutet - den Marktflecken
Renchen mit Wagshurst (eine Gemeinde, ein Bann) sowie das Dorf
Hönau. Letzteres wurde 1804 dem Amt Rheinbischofsheim zugeordnet.


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