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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 445
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Adorno in Hornberg - oder: Was macht so einer in den Ferien'.'

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einem Garten; einen Gemüsegarten, eine Waschküche, ein Eishaus und in
der Oberstadt einen Felsenkeller für den Wein.19 (Von den vorherigen Wirten
ist vor allem Gottlob Baumann zu nennen, dem Wilhelm Hausenstein,
sein Enkel, ein literarisches Denkmal gesetzt hat.20) Am 879. Februar 1945
wurde der „Bären" beim Bombardement von Hornberg fast völlig zerstört
und 1955 bis 1957 wieder aufgebaut.21 Aber die Zeiten hatten sich geändert
; das Haus brachte immer weniger ein, wurde allmählich aufgegeben
und 2006 schließlich abgerissen. Seither gibt es keinen „Bären" mehr.

Dem „Hotel Messmer" in Baden-Baden war es, ein halbes Jahrhundert
zuvor, ebenso ergangen. Reinhold Schneider, dessen Elternhaus es war (so
wie der „Bären" das Großelternhaus von Wilhelm Hausenstein) -, hat, im
Frühjahr 1957, den Abriss protokolliert; und ihm schien es, dass da „gewissermaßen
ein Zeitalter abgeräumt"22 wurde. Die Ferien sind eben auch
nicht mehr das, was sie einmal waren.

Noch so einer

Auch Siegfried Kracauer, der Freund und frühe Mentor von Theodor W.
Adorno, liebte die Berge. Das erste, was er (mit 17 Jahren, und gleich im
Feuilleton der berühmten „Frankfurter Zeitung") veröffentlichte, hieß „Ein
Abend im Hochgebirge"23. Eine „Schwarzwaldreise"24 führte ihn 1924 von
Offenburg über Triberg und Schönwald nach Donaueschingen. Und was er,
um dieselbe Zeit, über „Das Mittelgebirge" schrieb, trifft noch immer zu:
„Das Mittelgebirge enthält Täler, in die geblickt wird, und Hügel, von denen
man blickt. Die einen sind idyllisch, die andern sind sanft. Manchmal
auch umgekehrt."25

Anmerkungen

1 Vgl. Stadler, Alfons: Homberg im 19. und 20. Jahrhundert. Hornberg 1999, 141-146.

2 Zit. n. Ewenz, Gabriele u. a. (Hrsg.): Adorno. Eine Bildmonographie. Frankfurt a. M.
2003, 42.

3 Zit. n. ebd., 43.

4 Zit. n. ebd.

5 Adorno, Theodor W./Benjamin, Walter: Briefwechsel. 1928-1940 (= Th. W. A„ Briefe
und Briefwechsel 1). Hrsg. von Henri Lonitz. Frankfurt a.M. 1994, 137.

6 Benjamin, Walter: Das Passagen-Werk (= Gesammelte Schriften V). Hrsg. von Rolf
Tiedemann. Frankfurt a.M. 1989. - Das Werk, an dem Benjamin von 1927 bis 1940 arbeitete
, blieb unvollendet.

7 Adorno/Benjamin, a. a. O. 138 (insges. 138-154). - Das Original dieses Briefes befindet
sich in der Bibliotheque Nationale in Paris.

8 Ebd. 151. - Vgl. Müller-Dohm, Stefan: Adorno. Eine Biographie. Frankfurt a.M. 2003,
317; allerdings irrt dieser sonst so exakte Biograph darin, dass er seinen Protagonisten
nicht nach, sondern „in die Gegend von Hornberg" fahren lässt, „um sich im Hotel
.Bären' von der vorausgegangenen Erschütterung so gut wie möglich zu erholen".


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