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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 482
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Gernot Kreutz.

Im Sprachgebrauch verbinden wir Landschaft mehr oder weniger fest
mit anderen Begriffen, so können wir auch von der „Kleindenkmallandschaft
" sprechen. Sie ist in der Ortenau nicht nur außerordentlich reichhaltig
, sondern auch vielfältig. Die erfassten Objekte werden in über vierzig
Kategorien eingeteilt, die nicht einer hierarchischen Ordnung unterliegen.
Als Kriterien für die Einteilung wurden Form, Darstellung, die Funktion
und teilweise auch der Standort zugrunde gelegt. Die Aufnahme der Kleindenkmale
erfolgte ohne zeitliche Begrenzung, auch heutige Zeitzeugen
sind erfasst.

Im Rahmen dieser Dokumentation blieben in dem Projekt für die Ortenau
die historischen Grenzzeichen (zunächst) ausgespart. Eine an sich systematische
Erfassung würde schon eine mindestens vierstellige Zahl von
historischen Marksteinen ergeben, wenn alle als „einfach" definierten
Grenzsteine unberücksichtigt bleiben.4

Bei der geografischen Verteilung der Kleindenkmale gibt es keinen wesentlichen
Bezug zu vorgegebenen Größen (z. B. Siedlungs- und Landschaftsstruktur
) innerhalb des Untersuchungsgebietes außer zu den alten
Herrschaftsgebieten, die vor der badischen Zeit (nach Beginn des 19.
Jahrhunderts) bestanden. In der ehemaligen evangelischen Grafschaft Hanau
-Lichtenberg (um Kehl, Rheinau und Willstätt) gibt es so gut wie keine
religiösen Kleindenkmale. Ähnlich verhält es sich teilweise in der alten
Herrschaft Lahr sowie in einigen ehemals ritterschaftlichen Orten. Im Or-
tenaukreis ist über ein Fünftel der Orte von alters her evangelischen Bekenntnisses
.

Religiöse Kleindenkmale

Von den fast 5700 Kleindenkmalen im eigentlichen Sinn, die als selbstständige
Male frei und fest stehen, gibt es über 3000 religiöse Kleindenkmale
. Von diesen sind jeweils über ein Drittel Wegkreuze (einschließlich
verwandter Kreuze wie z. B. Friedhofskreuze) und Bildstöcke (einschließlich
ähnlicher Male wie z. B. Bildhäuschen und Kreuzwege). Den restlichen
Anteil machen Kleinkapellen sowie figürliche (Hausfiguren, Statuen
und Grotten) und bildhafte Male aus.

Bildstöcke und Wegkreuze sind zahlenmäßig in einem ausgeglichenen
Verhältnis. Allerdings sind die Wegkreuze (Abb. 1) eher gleichmäßig verteilt
; denn in der Mehrzahl der Orte mit einer großen Zahl von Bildstöcken
und Wegkreuzen überwiegen die Bildstöcke (Abb. 2), so in Oberharmersbach
, Nordrach, Ödsbach, Sasbachwalden. Zu den sechs Orten, in denen
sich mehr als 50 dieser Kleindenkmale befinden, gehören außer den vorgenannten
auch Durbach und Mühlenbach. Bemerkenswert ist, dass in Mühlenbach
bei 77 Objekten die Wegkreuze deutlich überwiegen. Diese wurden
im fürstlichen Fürstenberg (heute im Verwaltungsraum Haslach und


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