Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 502
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Heinz Nienhaus

te eine freiere Grundrissgestaltung und eine Hocheinfahrt in der Mitte der
Schmalseite der Häuser.3 Beim Unterhippensbachhof führt die Hocheinfahrt
oberhalb des ehemaligen Wohnteils an der Bergseite des Hauses in
die rechte Haushälfte. Schon der Hinweis auf einen ehemaligen Wohnteil
an der Bergseite des Hauses deutet darauf hin, dass das Hofgebäude
zwischenzeitlich sehr einschneidend baulich verändert wurde. Nachdem
1936 die ursprünglich hölzernen Dachschindeln mit einer neuen Dachhaut
überdeckt wurden, entfernte man 1954 sämtliche hölzernen Außen- und
zum Teil auch Innenwände und ersetzte sie durch Mauerwerk - währenddessen
das Dach durch ein entsprechendes Stützgerüst gesichert war. Bei
dieser Maßnahme wurde der Wohnteil von der Bergseite zur Talseite verlegt
und unterkellert; das Vieh, das vordem an der Talseite des Hofgebäudes
stand, steht heute im Stall an der Bergseite. Über dem heutigen Viehstall
, dem früheren Wohnteil, sind noch die von Rußglanz überzogenen alten
Balken vorhanden - ein Relikt aus der Zeit, als es in dem alten Haus
noch die kaminlose Rauch- oder Schwarzküche gab. Altbäuerin Lina
Schwer-Beil kann sich noch gut an diese Zeit erinnern. Vom 1956 wegen
Baufälligkeit abgebrochenen Speicher ist noch ein Stein erhalten, dem neben
einigen, inzwischen unleserlichen Buchstaben die Jahreszahl 171? eingemeißelt
ist; die Kapelle wurde nach der ihr ebenfalls eingemeißelten Jahreszahl
1761 erbaut. Der Grund für den Kapellenbau ist bisher nicht nachgewiesen
; die Hofbewohner mutmaßen, dass sie infolge eines Gelübdes im
Zusammenhang mit einer Krankheit innerhalb der Bauernfamilie errichtet
wurde.4

Zur Zeit wird der äußerst gepflegte Hof mit 52 ha, davon 11 ha landwirtschaftlich
genutzte Fläche, der Rest Wald, im Nebenerwerb von Albert
Schwer betrieben. Das ist allerdings nur mit tatkräftiger Unterstützung des
noch recht rüstigen Altbauernpaares möglich. Im Durchschnitt stehen 25
Ochsen im Stall oder auf der Weide.5 Soweit zum Unterhippensbachhof -
offen ist nach wie vor die Antwort auf die Frage nach dem aufwendigen
Kreuz, das es offenbar auch auf diesem Hof nie gegeben hat. Es musste
weiter gesucht werden; die völlig falsche Bildbeschreibung im „Fleig-
Buch" bot diesbezüglich jedenfalls keine Hilfe.6

Über den „Dritten Bauernhof" zum „ Vierten Bauernhof" in Niederwasser

Während des weiteren Suchens wurde eine zweite, ebenfalls mehr als 100
Jahre alte Postkarte mit dem „Dritten Bauernhof in Niederwasser und
exakt dem Kreuz, das dem Unterhippensbachhof zugeordnet ist (Bild 2),
bekannt, womit bewiesen war, dass das malerische christliche Symbol zur
Zierde einiger unterschiedlicher Postkarten bzw. Hofgüter herhalten musste
, denn auch am „Dritten Bauernhof hat es zu keiner Zeit ein solches
Kreuz gegeben. Auch dieses Bild ist eine Fotomontage. Nicht nur das ge-


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