Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 548
(PDF, 115 MB)
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548

Rezensionen

sitzerfreundlichen, die sich eben auch in
der Fabrikrede befinden (die Ehefrau von
Büß entstammte einer Unternehmerfamilie
). Der Einsatz von Büß für die Barmherzigen
Schwestern in Krankenhäusern
oder für die Verbreitung von Sparkassengründungen
werden als weitere Beispiele
sozialen Wirkens erläutert. Hochinteressant
sind auch die oft erfolglosen Bemühungen
, den Katholizismus zu stärken, bei
seinem Einsatz für die katholische Position
, wie in England, als er sich 1850 in
den Streit mit der anglikanischen Kirche
einmischt, und in Tirol bei der von ihm
empfohlenen Abwehr protestantischer
Neubürger.

Selektiv oder zusammenhängend gelesen
, erweist sich die neue Biografie von
Petri über Büß als spannender exemplarischer
Gang durch die Geistesgeschichte
des 19. Jahrhunderts, der also im exem-
plum Büß die großen theologischen,
philosophischen und politischen Auseinandersetzungen
der Zeit widerzuspiegeln
vermag. Der besondere Vorzug des Buches
darüber hinaus ist jedoch, dass der
Autor auch immer wieder gedankliche Parallelen
zu heute noch oder wieder bestehenden
Problemen ermöglicht, wie es sich
zum Beispiel im Schlagwort von Büß einer
„unehrenhaften Verschuldung der
Nachgeschlechter" zeigt.

Insgesamt also eine in klarer Sprache
verfasste, über den biografischen Horizont
weit hinaus weisende Gesamtdarstellung
von Leben und Werk des Franz Josef Büß
auf dem neusten Stand.

Bertram Sandfuchs

Ruch, Martin: 50 Jahre Dienst am
Nächsten. Chronik der St. Josefsklinik
Offenburg 1956-2006. Offenburg, 2006.
184 S., viele Abb.

Diese Festschrift gilt einem Krankenhaus
, das von Anfang an in kirchlicher
Trägerschaft ist und auch heute noch von
den Franziskanerinnen vom göttlichen
Herzen Jesu in Gengenbach geleitet wird.

Diese in der Mitte des 19. Jahrhunderts
von Pfarrer Wilhelm Berger (1834-1901)
gegründete Kongregation hatte bei dessen
Ableben schon 678 Schwestern in 171
Niederlassungen. 1904 wurde sie dem
Franziskanerorden angegliedert, nachdem
sie vorher schon die Regel des hl. Franziskus
für den Regulierten Dritten Orden
angenommen hatte. 1936 sandte das Mutterhaus
in Gengenbach die ersten Missionarinnen
nach Chile, wo sie in Pucön
1947 den Grundstein für ein heute weithin
bekanntes Krankenhaus legten. Von
dort kommt auch ein Gruß an das Geburtstagskind
in Deutschland, der im
Buch nach den offiziellen Grußworten
steht.

Der Autor unterlässt es nicht, in seinem
historischen Rückblick den Bogen zu
schlagen bis zu den ersten Franziskanern,
die schon 1280 nach Offenburg kamen.
Bis zur zwangsweisen Auflösung ihres
Klosters durch den badischen Staat im
Jahr 1803 haben sie segensreich gewirkt.
Und in ihrem Umfeld sammelten sich Be-
ginen, die hernach Tertiarinnen wurden
mit der Drittordensregel des hl. Franz.
Hundert Jahre später, als männliche Orden
in Baden wieder zugelassen wurden, kamen
dann die Kapuziner nach Offenburg;
sie blieben bis 2002, und einer der Patres
hatte auch die Seelsorge am Josefskrankenhaus
.

Weil die Stadt Konkurrenz befürchtete
zu ihrer eigenen Klinik, waren die Anfänge
für eine Klinik des Ordens schwierig.
Doch die Schwestern siegten und hatten
die Gunst der Bevölkerung hinter sich.
Mit Absicht wurde im Rosenkranzmonat
Oktober des Marianischen Jahres 1954
der Grundstein gelegt (Text der Urkunde
S. 25), Anfang Juni 1956 erhält das Haus
seine kirchliche Weihe. Von Anfang an
gehört eine Krankenpflegeschule zu dem
Krankenhaus; es erhält in den 1960er-Jah-
ren eine Abteilung für Gynäkologie, wird
in den 1990er-Jahren erweitert und umgebaut
, ist inzwischen mit Fachärzten von
außerhalb und mit Kliniken der Umge-


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