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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 565
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Nachrichten

565

Vorsteher von Münchweier, ein Vertreter des Vereins zur Kultur- und Heimatpflege Müneh-
weier, dessen Ehrenmitglied er seit 1993 ist, und der Vorsitzende des Historischen Vereins
Ettenheim überbrachten dem geistig noch sehr regen Jubilar die Glückwünsche aus der Heimat
verbunden mit dem Dank für seine zahlreichen Veröffentlichungen zum Brauchtum,
zur Mundart und zur Geschichte seines Geburtsortes. Aus Anlass seines 90. Geburtstages
wurden seine großen Verdienste schon in der „Ottenau" 1977, Seite 18-19, ausführlich gewürdigt
.

Die berufliche Laufbahn hatte Emil Schwendemann 1951 an das Landwirtschaftsamt
Säckingen und die Landwirtschaftsschule Laufenburg geführt. Nach seiner Pensionierung
1969 begann eine lang anhaltende Periode ehrenamtlichen Schaffens. Die ersten Jahre seines
Ruhestandes verbrachte er in Münchweier, dann zog er nach Murg in die Nähe seines
früheren beruflichen Wirkungsortes,

Für beide Gemeinden verfasste er zahlreiche heimatgeschichtliche Aufsätze. Er schrieb
über die Flurbereinigung, die Geschichte des Weinbaus und das bäuerliche Leben in
Münchweier und legte Verzeichnisse der Kleindenkmale und Flurnamen an. Aufschlussreich
ist auch seine Geschichte der alten Klosterhöfe in Ettenheimmünster. Aus der langen
Liste seiner Veröffentlichungen seien einige besonders hervorgehoben: Daten aus dem Leben
der Gemeinde Münchweier (1976), Dialektwörterbuch mit 7000 Mundartwörtern
(1985, 1992), Bibliographie zur Geschichte Ettenheims (1987, 1995), Chronik des Chorgesangs
in Münchweier (1995), Festschrift zum 900-jährigen Weihejubiläum der Münchweie-
rer Kirche (1998). In dieser Aufzählung sind die vielen Themen noch nicht enthalten, die er
für die „Barocke Landschaft" (1981), die Ortssippenbücher von Münchweier und Ettenheimmünster
und das „Badische Wörterbuch" bearbeitet hat.

Auf Grund seiner ersten Veröffentlichungen zur örtlichen Geschichte und der volkskundlichen
Darstellung des bäuerlichen Lebens von Münchweier, insbesondere aber auch
wegen seiner Verdienste um den Rebenaufbau und die Flurbereinigung in seiner Heimatgemeinde
wurde er 1978 mit der Verdienstmedaille der Stadt Ettenheim ausgezeichnet.

An seinem 75. Geburtstag 1982 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Der Geehrte, so
der damalige baden-württembergische Wirtschaftsminister Dr. Eberle in einer Feierstunde
in Murg, habe sich auch als Stadt- und Kreisrat in besonderem Maße vorbildlich für die Belange
der Landschaft des Hotzenwaldes und der dort lebenden Menschen eingesetzt. Der
Waldshuter Landrat Dr. Würz bezeichnete Schwendemann als „Sachwalter der Landschaft"
und zollte ihm höchstes Lob mit der Aussage „Männer wie Sie fordern nicht, sondern arbeiten
am Zustandekommen der Gemeinschaft". Dazu gehörte auch seine ehrenamtliche Mitarbeit
im Altenwerk und in der Pfarrgemeinde in Murg.

Trotz seiner beruflichen und ehrenamtlichen Erfolge blieb er ein bescheidener und liebenswürdiger
Mensch. Emil Schwendemann hat sich nicht nur um seine Heimat Münchweier
, sondern auch um seine Wahlheimat am Hochrhein verdient gemacht.

Bernhard Littenweiler


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