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Wallfahrten im Ortenaukreis
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Das Gnadenbild
in Zell a. Harmersbach um 1350
nächst aussagen, dass schon sehr früh ein Marienbild in einem Rosenstrauch
verehrt wurde, das der Wallfahrt den Namen „Maria zu der
Rose" gab.
Dieses Marienbild wurde in der Zeit der Türkenkriege um 1000 von einem
Schmiedegesellen, der aus Schuttern stammte und in Zell seine Ausbildung
fand, sehr verehrt.
Dieser geriet später in türkische Gefangenschaft, betete dort wieder zu
„Maria zur Rose", wurde daraufhin aus der Gefangenschaft befreit, kam in
die Heimat zurück und übergab als Dankesgabe in Zell a. H. seine Ketten
an „Maria zur Rose", die seit dieser Zeit „Maria zu den Ketten" genannt
wurde.
Eine dritte Legende führt uns die Zeit der Schwedenkriege im ersten
Drittel des 17. Jahrhunderts. Ein schwedischer Oberst gibt die Anordnung,
die Ketten der Wallfahrtskirche zu Hufeisen umzuschmieden. Dies gelang
nicht, weil die Ketten wiederholt wieder in der Kapelle waren, obwohl man
sie zum Schmied gebracht hatte.
Versuchen wir es nun, zur geschichtlichen Gegebenheit der Wallfahrt in
Zell vorzudringen. Die 1010/1020 genannte Kirche könnte mit den türki-
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