Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 62
(PDF, 97 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0062
62

Dieter Kauß

V. Zwei Jakobus-Wallfahrten im Ortenaukreis
1. St. Jakob auf dem Bergle bei Gengenbach50

a) Eine Kapelle auf dem Kastelberg wurde 1289 in Besitz der Abtei Gengenbach
erwähnt. 1294 wird ein Ablass in den Krypten des Hl. Jakobus
gewährt.51

Aus dem 14. Jahrhundert stammt eine Pieta in der St. Jakobskirche. 1539
erfolgte ein Neubau. Dieser wurde 1681/82 abgebrochen und neu erbaut.
1747 wurde die Außenkanzel errichtet und 1970 erfolgte eine gründliche
Renovation.

In Zusammenhang mit dem Kapellenneubau von 1681/82 wurde nördlich
der St. Jakobskapelle eine Grabkammer an der Stelle erbaut, wo ein
römischer Votivstein des Jupiter und römische Münzen gefunden worden
waren.52 Der Altarraum dieser Hl. Grabkapelle wurde im 18. Jahrhundert
errichtet; renoviert wurde die Hl. Grabkapelle 1997/1998.

b) Die Wallfahrt zum Hl. Jakobus bei Gengenbach.

Ob die Ablassurkunde anlässlich der Weihe des Altars in den Krypten des
Hl. Jakobus im Jahr 1294 schon eine Wallfahrt dorthin auslöste, sei dahingestellt
.

Die Anzeichen dafür häufen sich indes dahingehend, dass sich auf dem
Bergle bei Gengenbach drei Kulte überschneiden oder überlagerten: der
des Hl. Jakobus, der Schmerzhaften Mutter Gottes, der Hl. Einbeth53 und
der der Hl. Felicitas.

Die beiden Gnadenbilder des hl. Jakobus und der Pieta stammen aus der
Zeit von 1680/1690 und aus dem 14. Jahrhundert. 1681 ist auch eine Wallfahrt
der Bürger von Zell a. H. nach Gengenbach bezeugt.

Zu dieser Zeit trat sicher die Marienverehrung auf dem Kastelberg in
den Vordergrund. 1717 wurden die Wegstationen zu den sieben Schmerzen
Marias errichtet. Im Jahre 1803 wird St. Jakob als Freude des religiösen
Gengenbach bezeichnet.54 Die ganze Umgebung wallfahre nach dort. 1863
sind jedoch nur Jahrtagsgottesdienste für St Jakob ausgewiesen.

c) Heute wird der St. Jakobstag feierlich auf dem Bergle begangen. Im
Mai finden dort Andachten statt und am 15. September hält das Franziskanerinnen
-Kloster in Gengenbach seine Gelöbnisprozession zum
Bergle, um sich für den glimpflichen Verlauf des 2. Weltkrieges zu
bedanken. Eine zweite Prozession der Pfarrei hat St. Jakob auf dem
Bergle an den Bittagen zum Ziel.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0062