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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 71
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Osterbräuche aus dem christlichen Glauben,
aus Volks- und Aberglaube

Dieter Kauß

I. Osterbräuche in Südwestdeutschland. Osterfest und Ostertermin

Die Osterbräuche1 - ich verstehe diese zeitlich vom Karsamstagabend bis
Ostermontag - sind m. E. geprägt und überlagert von Aussagen des christlichen
Glaubens - vor allem des Neuen Testaments -, aus dem Aberglauben
, der sich Wirkungen durch angewendete Medien verspricht, und dem
Volksglauben, der sich müht, die Aussagen des Glaubens verstehbar und
erlebbar zu machen.

Gerade Ostern war ein Fest im doppelten Sinne - ein Fest des Frühlings
in der Natur und ein Fest der Auferstehung Christi, d. h. ein christliches
Fest. Beide Pole dieses Festes spiegeln sich im Beschluss des Konzils von
Nicaea aus dem Jahre 325 n. Chr., das als Ostertermin den ersten Sonntag
nach der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche bestimmte.2

Wenn wir Fest sagen, so sollten wir uns bewusst machen, dass das
Osterfest ursprünglich nur eine Nacht von Karsamstag bis Ostersonntag
umfasste.

Seit dem 4. Jahrhundert war die Festlichkeit ein „triduum paschale" und
dauerte vom Gründonnerstag bis Ostersonntag. Im Mittelalter schließlich
wurde das Osterfest zur Osterwoche ausgeweitet, 1650 verkürzt bis Dienstag
und im 18. Jahrhundert endlich nur noch auf den Montag und Sonntag
zurückgedreht.3

In dieser Abhandlung möchte ich mich auf den Osterbrauch vom Karsamstag
bis Ostermontag beschränken. Eigenes Erleben im südwestdeutschen
Raum und heutige Übung mögen dabei auch eine Rolle gespielt haben.

1. Das Osterfeuer wurde am Karsamstagabend entfacht, geweiht und an
diesem die Osterkerze entzündet

Eine zentrale Rolle kommt bei dem christlichen Osterfest dem Lichte zu.
Dieses ist ein Symbol für Christus und die Gegenwart Gottes in der Welt.
Christliche Osterfeuer4 sind in Deutschland erstmals im 11. Jahrhundert in
der Landschaft als Höhenfeuer bekannt. Dies traf jedoch für Süddeutschland
nicht so sehr zu.

Das Osterfeuer vor der Kirche geht jedoch schon bis in das 8. und
9. Jahrhundert zurück. In diesem Feuer wurden alle abgängigen Materialien
aus dem kirchlichen Bereich verbrannt:


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