http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0073
Osterbräuche aus dem christlichen Glauben, aus Volks- und Aberglaube
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- Oster- und Karfreitagsregen bringen selten Erntesegen.
Zu diesen Tagen Sonnenschein bringen nur reiche Früchte ein.
- Osterregen bringt magere Kost, Ostersonne fette und reichliche.9
- Wenn's an Ostern regnet, ist die Erde den ganzen Sommer durstig.10
Diese Wetterregeln für Ostern, die eindeutig das sonnige Wetter und dessen
gute Vorahnung bevorzugen, sind aber auch für ein nahezu verzweifeltes
Gedicht zuständig, das im Jahr 2002 bei Schnee zu Ostern unter dem
Titel „Osterhase 2002" veröffentlicht wurde.11
„Saß im Grase
hielt die Eier dort versteckt
leider - Imperfekt!
Dieses Jahr,
klar,
wars'ne Pleite
weil es schneite!
Kalte Ostern
Has verfroren
Kinderfreude
hinter'm Ofen heute
Sonnenschein will nicht sein
Osterhas?
War's denn das??"
Dieses Gedicht hätte beinahe auch an Ostern 2008 in der Ortenau geschrieben
werden können.
5. Das Osterlamm
Vom Glauben her wäre eigentlich das Osterlamm12 ein zentrales Symbol
des Osterfestes. Es erinnert einerseits an das Pascha-Lamm, das die Juden
opferten, als sie Ägypten verließen und in das Gelobte Land zogen.
Anderseits bezeichnet insbesondere der Evangelist Johannes Christus
als das Pascha-Lamm, der sich für die Menschen aufgeopfert und dadurch
die Versöhnung der Menschen mit Gott bewirkt hat.
Im Brauchtum blieb aber das Osterlamm nur als so genanntes Gebildbrot
von Bedeutung, das auch als Geschenk innerhalb des Osternestes noch
an Bedeutung gewann: als Osterlamm aus Teig oder Zucker mit der Auferstehungsfahne
Christi.
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